Nach der Kreuzigung Jesu schien für die Jünger erst einmal alles vorbei zu sein. Was sollten sie machen, ihr Jesus war weg. Er, der Herr, der mit ihnen durch die Lande gezogen war, war nicht mehr da. Und so gingen sie wieder ihrer alten Beschäftigung nach. Sie wurden Fischer am See Tiberias. Und genau, wie früher, war ihre Ausbeute mager.
Und mitten in dieser Trostlosigkeit taucht Jesus plötzlich wieder auf und ihre Netze sind wieder voll.
Doch von großer Freude wird hier nicht berichtet. Die Jünger trauen sich kaum, Jesus anzusprechen und Petrus (wie damals Adam und Eva nach dem Sündenfall) bemerkt plötzlich, daß er nackt ist und bekleidet sich schnell und verbirgt sich zuerst vor dem Herrn.
Wie ist das bei uns? Glauben wir wirklich, daß er auferstanden ist? Erkennen wir ihn hier in unserem Leben? Oder verbergen wir uns auch vor ihm, weil wir Sünder sind und sprechen ihn nicht an, weil wir uns vor ihm schämen?
Auch wenn wir uns noch so tief in unsere Arbeit, in die Schule oder sonst etwas vertiefen, wir können nicht mehr vor ihm weglaufen, denn er steht immer da, direkt neben uns. Wenn wir die Augen unseres Herzens öffnen, können wir ihn bei uns erkennen, ganz ohne Worte. Denn wenn wir auf seine Stimme achten, werden unsere Netze voll sein und unser Hunger und Durst wird von seinem Segen gesättigt sein.
Jesus selbst legt den Fisch auf den Grill und bedient uns mit dem Brot. Er sucht uns und will bei uns sein, auch wenn wir ihn aus unserem Blick verlieren.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. (Ps 23,4-5)