Wir erfüllen Gottes Gebote, wenn wir im Glauben Jesus nachfolgen und das nicht aus eigener Kraft (aber unter Berücksichtigung dieser) sondern im Geist und unter Berücksichtigung unserer Schwachheit im Fleisch und in unseren Gedanken. Paulus schreibt in Römer 8, 14-16: ''Alle, die sich vom Geist Gottes führen lassen, die sind Gottes Söhne und Töchter. Der Geist, den Gott euch gegeben hat, ist ja nicht ein Sklavengeist, sodass ihr wie früher in Angst leben müsstet. Es ist der Geist, den ihr als seine Söhne und Töchter habt. Von diesem Geist erfüllt rufen wir zu Gott: »Abba! Vater!« So macht sein Geist uns im Innersten gewiss, dass wir Kinder Gottes sind''. Wir sind in die Familie Gottes durch die verliehene Sohnschaft hinein geboren worden. Die Freiheit von der Sünde ist ein neues, herrschendes Lebensprinzip geworden, das von liebevoller Vertrautheit gekennzeichnet sein darf ohne Angst und Gesetzlichkeit...Elias Schrenk (1831 bis 1913) war ein deutscher Theologe und Erweckungsprediger, schrieb zum Eingangstext einmal folgendes: „Es gibt zwei Dinge, die der gläubige Christ vereinigen muss, wenn er dem Herrn wohlgefallen will, die er aber sehr oft nicht vereinigt: erstens das Gefühl: ich bin nichts und zweitens die Überzeugung: Jesu Kraft ist in mir Schwachen mächtig. Zwei Klippen hindern so leicht an der Vereinigung dieser beiden Eigenschaften: man kann so gering von sich denken, dass es nicht mehr Demut ist, sondern Verzagtheit; dann taugt man nicht mehr für die große Aufgabe, die der Herr uns gegeben hat. Oder aber, kann man sich so wichtig vorkommen, dass darüber die Demut verloren geht. Paulus kannte diese Gefahren genau und darum sagt er seinem jüngeren Mitarbeiter Timotheus: ''Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft''. Es ist so leicht, unter eine gewisse Furcht, in Verzagtheit zu kommen: wir sind ja in der Tat nichts in uns selbst: das wissen wir sowohl aus der Schrift, als aus der Erfahrung. Tritt dieses Gefühl unserer eigenen Ohnmacht stark bei uns hervor, so kommen wir unvermerkt unter den Druck der uns umgebenden realen feindlichen Mächte, und dann sind wir kleinmütig und verzagt. Sobald das eintritt bei uns, so fehlt uns die Tatkraft für alle unsere Aufgaben. Darum erinnert Paulus den Timotheus an den Geist der Kraft, der ihm gegeben sei.
Wir haben den Geist der Kraft nicht als eine Gabe, die ohne uns von sich aus wirkt; wir haben den Geist der Kraft im Glauben, und er wirkt nur, wenn wir glauben. Verzagtheit und Furcht sind Unglaube. Ein Soldat mit der tüchtigsten Waffe ist nicht viel wert, sobald er mutlos und verzagt dem Feind gegenüber steht. So geht es uns, nachdem wir den Geist der Kraft empfangen haben, wenn wir der Furcht und Verzagtheit Raum geben. Der Glaube setzt sich in Beziehung zu der Kraft Gottes; er ist das Bindeglied zwischen uns und dem Geiste der Kraft. Ohne Glauben stehen wir da wie die Maschinen einer Fabrik, ohne Verbindung mit der sie in Bewegung setzenden Dampfkraft“. Nun steht in Jesaja 55, 8-9: „''Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken''. Was wissen wir wirklich vom Schöpfer aller Dinge und vom HERRN aller Herren? Es gibt ja wirklich herausragende christliche Bücher, die uns manchmal ein ganz neues Verständnis Gottes und der Bibel eröffnen. Und es gibt Christen, die unsere besondere Bewunderung und Anerkennung haben, weil sie so ein reiches Leben im Dienst und der Nachfolge haben und dies mit uns teilen. Von solchen Menschen dürfen wir alle dankbar profitieren und so auch in unserem geistlichen Verständnis voran kommen. Aber wir dürfen auch nicht (um es etwas plastisch auszudrücken) aus der Konserve leben und jegliche Eigeninitiative vermissen lassen. Jeder steht auch immer für sich selbst. Und jeder Christ geht seinen eigenen Weg mit Gott. Auch die eher unscheinbaren und schwachen Christen haben den Heiligen Geist und ihre Gaben. Es ist kein anderer Geist als in denjenigen, die in aller Munde sind und die man aus Büchern und Predigten seit Jahren kennt und schätzt...
Fortsetzung morgen...