In der letzten Schulwoche hatte ich in meinem ersten Schuljahr ein Erlebnis und ein Gespräch, wo man nur staunen kann.
Meine Schüler saßen mit ihren Arbeitspartnern im Klassenraum verteilt. Einige arbeiteten am Gruppentisch und erledigten ihre Aufgaben. Eine Gruppe malte das Bild fertig und sie unterhielten sich über das kommende Wochenende. Ein Mädel meinte: „Wir feiern am Wochenende Weihnachten.“ Das andere Mädel meinte: „Das stimmt nicht. Weihnachten ist schon vorbei und noch nicht wieder da.“ Das feiernde Mädel meinte: „Doch. Wir feiern nach, weil Oma und Opa Weihnachten Corona hatten.“ Das staunende Mädel fragte mich: „Darf man das?“ Ich weiß, dass die feiernde Familie bewusste Christen sind. Dieses Mädel fragte dann noch: „Wir bekommen Weihnachten Geschenke. Warum bekommt Jesus kein Geschenk? Es ist doch sein Geburtstag.“ (Mittlerweile hörten die andere Schüler, die auch am Gruppentisch arbeiteten, sehr interessiert zu.) Zu beiden Mädels sagte ich: „Weihnachten ist eigentlich das ganze Jahr. Wenn wir mit Jesus leben, geben wir Jesus täglich ein Geschenk.“ Das glaubende Mädel: „Wir geben ihm täglich unser Herz und ohne Weihnachten kein Ostern.“ Die anderen Schüler verstanden die Worte nicht und fragten mich: „Woher weiß XX das?“ Das glaubende Mädel sagte selber: „Wir lesen in der Bibel und gehen jeden Sonntag in die Kirche.“ Es kam dann noch die Frage: „Kirche, was ist das?“
Das Mädel fragte und sagte ihre Aussagen mit solch einer kindlichen, glaubenden Ehrlichkeit und Frische, dass ich nur dachte: Wie machen wir Erwachsenen uns es so schwer, an das zu glauben, was Jesus uns verspricht, dass er uns trägt und bewahrend begleitet, egal in welcher Situation. Gestern erfuhr ich von einem lieben Menschen, der Christ ist, dass er Corona hat. Er hat Vorerkrankungen und ist von daher innerlich unruhig, trotz Impfung. Er fragte: Warum dies jetzt auch noch?
Jesus leidet mit uns, denn er kam als Mensch auf diese Erde. Die Kids staunen, wenn ich sage, dass auch Jesus Schmerzen empfand und schlafen, essen und trinken musste. Er weint und lacht mit uns. Er hört uns zu, wenn wir ihm etwas erzählen und lacht uns nicht aus. Er kann Gefühle mitempfinden. In der heutigen Predigt wurde dann der Gedanke gesagt, dass die Auferstehung nicht erst nach dem Tod geschieht, sondern sie jetzt beginnen kann, wenn wir erkennen, dass wir ein totes Leben leben. Erkennen wir unsere Fehler, Macken….. und bauen sie wie bei einer Zwiebel Schale für Schale ab, beginnen wir dem neuen Leben ein Wachstum zu ermöglichen und die Frucht kann sich mit der Zeit ausbreiten und blühen.
Ich wünsche dir, dass du wie ein Kind den Glauben annehmen kannst und den Mut zum Zwiebel-Aufbruch hast.