Die Augen funkeln, das Gesicht ist wütend verzerrt, die Worte werden nur so hinausgeworfen.
Es ist zum verrückt werden. All die lange Zeit, in der man versucht hat, sich Gehör zu verschaffen, der
andere doch endlich mal Einsicht gewinnen möge, alles scheint umsonst zu sein.
Die ganze Geduld, die man aufgebracht hat, jetzt ist endlich ein Punkt erlangt, an dem man mit der Einsicht zurechtkommen muss, es wird keine Veränderung geben. Man hat keine Chance mehr auf
eine gute Wendung. Das Gegenüber verweigert schlichtweg jegliche Zusammenarbeit.
Dabei hat es mit den Wiederholungen eine sehr interessante Bewandtnis auf sich.
Wir nutzen sie jeden Tag.
Wenn man mit Babys oder Kleinkindern spricht, wiederholt man jeden Satz zweimal. Mindestens.
Wir machen es automatisch. Wir können gar nicht anders.
Wir lernen durch ständiges Wiederholen Lieder. Gedichte lernen ist ja nicht mehr so gefragt.
Und auch die Vokabeln werden durch Wiederholungen eingebläut.
Die ersten beiden Wiederholungsgründe akzeptieren wir gerne. Es macht Spaß.
Doch beim dritten wird es brenzlig in vielen Haushalten. Die Kinder wollen einfach nicht, dabei lernen sie doch für sich. (Wieso versteht mein Kind das nicht. Es ist doch eine einfache Erklärung)
Doch der 4. Wiederholungsgrund ist einfach lästig, oder nicht mit Erfolg gekrönt, oder nicht bequem genug, oder nur für Erwachsene verständlich, oder oder oder…
und fordert einfach nur Gehorsam. Statt hier eine Übersicht zu gewinnen, verliert man bei diesen Wiederholungen jegliche Übersicht über die Anzahl.
Ich lasse die Situationen vor den Augen der Wiederholungssager Revue passieren.
„Wenn ich es zwei-bis dreimal pro … sage, wir 365 Tage im Jahr haben, dann kommen wir auf:
„100 x?““
Mit Erschrecken merken sie, dass sie locker auf über 300x und mehr kommen. Was ist das nur?
Warum können wir es nicht lassen zu wiederholen, warum geht das Gegenüber erst sorglos, dann mit der Zeit genervt und später sogar aggressiv damit um?
Während man in dem Moment, wo man den anderen im Visier hat, er solle doch endlich machen, was man von ihm fordert, verlieren wir die Wahrheit aus den Augen, dass wir bei anderen Punkten uns ebenso verhalten.
Es ist eine Tatsache, dass wir Gehorsam so wenig erstrebenswert finden. Wir winden uns buchstäblich mit allen Kräften heraus. Es geht uns gegen den Strich. Egal, wieviel gute Gründe es geben mag. Es gibt oft schlichtweg keine Entschuldigung für unsere Ignoranz. Der Andere ist verletzt, traurig, enttäuscht, hilflos, oft auch überfordert, und möchte einfach aufgeben.
Sackgasse?
Nein, ich denke Übungsfeld, Erprobung, Durchhaltevermögen, Empathie und zuletzt, oder sollte ich schreiben zuerst:
Der Weg der Heiligung!
Es geht um einen gesunden Gehorsam, nicht Kadavergehorsam. Um ein befolgen von Anweisungen, die man auch mal nicht versteht. Ein Verlassen auf die Erfahrung eines anderen, der sich in diesem Thema bewährt hat. Ein Ertragen des Anderen, auch wenn es gerade nicht einfach ist.
Samuel aber sprach zu Saul: Hat der HERR dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, dass man der Stimme des HERRN gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern! 1.Samuel 15,22