Das BABY
Als Pädagogin von Babys zu schreiben gehört ja zum Beruf. Also nichts Außergewöhnliches.
Mich beschäftigt seit Wochen dieses Thema wegen eines anderen Sachverhaltes.
Laut Bibel sind wir ein Gedanke Gottes, von Anfang an mit erdacht. Wir sind kein Zufall!
Bevor wir auf die Welt kommen, haben wir im Leib unserer Mutter so viel erlebt, dass man einfach nur staunen kann und nicht mehr einfach sagen kann, ab der Geburt beginnt das Leben, die Empfindungen, die Gedanken, das Gedächtnis überhaupt.
Wir haben als erstes einen Fötus, der schon in der 4. Woche ein schlagendes Herz hat, und das Gehirn bildet. Ab der 10. Schwangerschaftswoche ist der komplette Mensch fertig, mit allen Anlagen, er muss nur noch wachsen.
Ab jetzt ist er in der Lage mit jedem Tag mehr zu erfassen.
Zu hören, zu sehen, zu fühlen, zu schlucken, zu saugen, zu strampeln, usw.
Als ich studierte, meinte eine Kommilitonin von mir, man könnte theoretisch ein Kind noch bis ein Jahr nach der Geburt töten, da es im ersten Lebensjahr ohne Mutter nicht leben könnte.
Auch der Satz, der lange Zeit in den Mündern von Feministinnen war, „Mein Bauch gehört mir!“ kann jede schwangere Frau schnell wieder abschmettern.
Sie muss erleben, dass ihr Bauch sich verändert, dass unabhängig von ihr, das neue Menschlein sich erschrecken kann, weil es hört, wie plötzlich etwas Lautes an sein Ohr dringt und nicht weiß, woher das Geräusch kommt, es deswegen zusammenzuckt.
Frau kann nachts nicht schlafen, weil Kind wach ist und und und...
von den Berg-und Talfahrten der Gefühlswelten einer Frau, während der Schwangerschaft gar nicht zu reden.
Dies war nur die Einleitung zu meinen Gedanken: es geht mir um das BABY, welches die Welt veränderte, die unsichtbare und die sichtbare.
Im Bauch seiner Mutter weiß Johannes, der Täufer, schon, um die Herrschaft dieses Kindes.
Es beginnt der Countdown für die Menschen, für die Gewalten des Himmels und der Erde.
Richter oder Retter ist die Frage.
Ein König, Priester und Prophet regiert vom Mutterleib aus.
Es kann sein, dass die berühmten Fragen, wem ER ähnlicher sieht, Vater oder Mutter, nach welcher Eigenschaft der Verwandtschaft ER schlägt, sich erst gar nicht gestellt haben.
Dieses BABY war gehorsam, sehr pflegeleicht, mit einer Ausrüstung, die die Gewalten in „gut“ und „böse“ teilen, für die einen die Erlösung, für die anderen die Verdammnis. Mutter und Pflegepapa sind verwöhnt, dieses Kind ist hervorragend. Sie brauchen sich nicht um ES sorgen, was ES machen wird, was aus IHM wird, wie es weitergeht. Obwohl sie es tun, ist es nicht von Belang. Von einem Baby, dass geführt und erzogen werden muss, wird niemals die Rede sein. Dieses Kind erzieht seine Eltern auf majestätische Art und Weise, voller Liebe. All das, was wir heute von Babys denken, sie seien unverfälscht, sauber, neu, frisch, all das verkörpert dieses Eine.
GOTTMENSCH.
ES sprengt alle menschliche Erwartung. Immer wieder Verwunderung, was dieser Kleine schon kann, ER ist schon seiner Entwicklung voraus. ER kann schon krabbeln, laufen, sitzen, stehen, gehen, laufen, bevor....
Wir sind hinter der Entwicklung hinterher. Wir verstehen nichts von Reinheit, wir sind diejenigen, die alles durcheinanderbringen, wir sind es, die von einem niedlichen Baby in einer seltsamen Krippe, blondgelockte Schönlinge ihres Alters legen. Wir müssen aufhören, einen gottesfürchtigen, sprachgewaltigen, lebensrettenden und lebensspendenden....und vieles, vieles mehr, männlichen Säugling, in eine unserer Lieblingsvorstellung zu pressen.
P.S. Lukas, der über die Bauchunterhaltung geschrieben hat, war Facharzt.