Der Geist Gottes ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat, um den Elenden gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, zerbrochene Herzen zu verbinden, den Gefangenen Befreiung zu predigen, den Gebundenen Öffnung der Kerkertüren; zu predigen ein Gnadenjahr des Herrn.« (Jesaja 61:1.2)
Jesus las in der Synagoge von Nazareth zu Beginn seines Dienstes diese Verse. Er begründete damit den Inhalt des Dienstes und seine Stellung als der versprochene Messias. Er schloss das Lesen: »Heute ist die Schrift erfüllt vor euren Ohren!« (Lukas 4:21).
»Wir verkündigen das Gnadenjahr des Herrn!« Der Vers ist eine persönliche Herausforderung. Wir alle sind aufgefordert, das Gnadenjahr des Herrn zu verkündigen. Nach der Bibel können wir nicht das Reden Gottes zur Kenntnis zu nehmen und dann den Alltag leben. Wir können uns nicht mit den Ausreden verabschieden. Wenn Gott spricht, gibt es keine Ausreden. Wir können verweigern, aber damit verweigern wir nicht einer menschlichen Person, sondern wir sind bewusst gegen Gott: ''Nein, ich will nicht!'' Das dürfen wir tun, wenn wir bereit sind, die Konsequenzen auf uns zu nehmen. Gott wird nicht aufhören, ihn zu lieben. Der heilige Geist wird sich aus dem Leben des Menschen zurückziehen. Das Wort ''verkündigen, predigen'' beinhaltet 'rufen, schreien, vorlesen, berufen sein'. Der Aufruf Gottes, das Gnadenjahr zu verkündigen, ist kein stilles Lebenszeugnis. Wir müssen uns outen und bereit sein, dass ablehnende oder verachtende Reaktionen auf die Verkündigung erfolgen. Deshalb müssen wir zuerst dem inneren Feigling in uns die Gnade Gottes sagen, damit wir uns trauen, herauszugehen.
»Wir verkündigen das Gnadenjahr des Herrn!« - Der Gedanke des Gnadenjahrs stammt aus der alttestamentlichen Anweisung des Jubeljahres in 3.Mose 25:8-10: »Du sollst dir sieben solche Sabbatjahre abzählen, dass siebenmal sieben Jahre gezählt werden, die Zeit der sieben Sabbatjahre beträgt 49 Jahre. Da sollst du den Schall der Posaune ertönen lassen am 10. Tage des siebenten Monats; am Tage der Versöhnung sollt ihr den Schall durch euer ganzes Land ergehen lassen. Ihr sollt das 50. Jahr heiligen und sollt ein Freijahr ausrufen im Lande allen, die darin wohnen, denn es ist das Jubeljahr. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seiner Habe und zu seinem Geschlecht kommen.« Das Jubeljahr zeigt die Wiederherstellungsabsichten Gottes mit seinem Volk. Es wurde als Gesetz erlassen, bevor Israel im verheißenen Land war. Bei der Besitznahme des Landes wurde jedem Israeliten ein Stück Land als Besitz zugesprochen. Das Land gehört nie den Menschen, sondern immer Gott. Er ist der Besitzer der Erde und bestimmt darüber, wie wir damit umgehen sollten. Nun hat jeder Mann seinen Bodenanteil erhalten. In 49 Jahren geschieht viel. Der eine gerät in Schwierigkeiten und verkauft das Land, um die Schulden zu bezahlen, ein anderer verliert es durch die Faulheit, ein anderer wird betrogen. Einer besitzt dann viel mehr Land, als es seinem ursprünglichen Anteil entspricht, der andere verlor alles. Dann kommt das 50. Jahr, in dem alle ursprünglichen Besitzverhältnisse wiederhergestellt werden. Das ist eine coole Regelung, ein Akt der Gnade. Gott will nicht, dass die nächsten Generationen unter den Fehlern der Väter leiden müssen. Mindestens einmal im Leben soll jeder die Möglichkeit bekommen, neu anzufangen, um es besser zu machen - nicht nur im frommen / geistlichen Sinn.
»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt...zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn!« - Als Jesus die Messiasverheißung in der Synagoge von Nazareth vorlas, schloss er sie mit den Worten: »Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!« Das Gnadenjahr des Herrn wird mit Jesus erfüllt. Er ist die Garantie der Wiederherstellung Gottes im Leben jedes einzelnen Menschen. In und durch ihn kann jeder Mensch die Chance bekommen, im Leben neu anzufangen. Wir müssen nicht 49 Jahre warten, sondern wir können jetzt zu Jesus kommen, in dem sich das Gnadenjahr erfüllt. Alle Menschen sollen die Einladung hören, dass Jesus Wiederherstellung schenkt. Was uns gut tat, davon müssen wir erzählen. Wes des Herz voll ist, davon geht der Mund über. Das Zitat aus Jesaja, das Jesus vorlas, beginnt mit dem Hinweis auf die Salbung des heiligen Geistes. Wenn Jesus die Hilfe des heiligen Geistes für die Ausführung des Dienstes nötig hatte, dann wir auch. Es wäre verkehrt, in eigener Kraft loszugehen. Wir brauchen den heiligen Geist, wir lernen, auf seine Stimme zu hören und wir müssen uns entscheiden, den Anweisungen Gottes gehorsam zu sein. Dazu fordert uns der Vers auf.
Ich wünsche dir die innere Stärke von ihm zu erzählen, um ein Zeugnis für ihn zu sein.