Weihnachtsgeschenke können es in sich haben. Man kriegt zum Beispiel etwas geschenkt, womit man gar nichts anfangen kann. Nur gequält kommt dann das Danke über die Lippen.
Schön dagegen sind Geschenke, die auf Anhieb ''passen''. Da kann es sein, dass der Beschenkte dem Schenkende vor Freude um den Hals fällt, weil ihm ein langgehegter Wunsch in Erfüllung ging.
Andere Weihnachtsgeschenke wiederum ziehen Aufgaben und Mühen nach sich, die man im Moment nicht voll vermisst. Kinder bekommen Instrumente geschenkt, um diese zu erlernen. Manche wollen es lernen und merken beim Üben, was sie sich mit dem täglichen Üben aufgehalst haben.
Am allerschönsten sind die Geschenke, die einem Mangel abhelfen, den wir bisher selbst noch gar nicht bemerkt hatten. da zeigt sich: jemand hat uns über längere Zeit hinweg liebevoll beobachtet und bemerkt, was uns noch fehlt.
Die Christen haben Jesu Geburt als (Weihnachts-)Geschenk, als Geschenk Gottes an die Menschheit, betrachtet. Auch diesem Geschenk geht es wie andern Weihnachtsgeschenken. Einige freuen sich spontan daran und können etwas damit anfangen. Andere sind eher verlegen. Was soll dieses Geschenk?, fragen sie. Und: Von Gott hätten wir eigentlich etwas anderes erwartet. Wieder andere sehen nur mit Schrecken die Aufgaben, die jetzt auf sie zukommen: das tägliche Einüben von Liebe zu den Menschen, der Verzicht aufs eigene Recht, die Aufforderung, Frieden zu halten.
Die beste Aufnahme erfährt Gottes Weihnachtsgeschenk dort, wo Menschen merken: Die Geburt Jesu füllt eine Lücke, die einigen Menschen noch gar nicht so richtig aufgefallen war. Menschen bemerken: Offenbar hat uns hier einer schon die ganze Zeit über freundlich beobachtet, die Mangelerscheinungen unseres Lebens bemerkt und uns geschenkt, was uns abhilft.