Wir leben heute in einer Zeit, in der so gut wie alles möglich ist. Wenn man im Internet auf einer Seite der Christlichen Nachrichten Agentur mit 4 Buchstaben liest, was die Spitzenrepräsentanten der beiden großen deutschen Kirchen in Jerusalem getan haben, fragt man sich schon, wo die beiden Volkskirchen heute stehen! Der EKG-Ratsvorsitzende und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz hatten bei einem Besuch des Tempelberges und der Klagemauer ihr zur Amtstracht gehörendes Kreuz abgelegt. Aus welchen Gründen auch immer, so ein Verhalten dieser Amtsträger hätte ich nicht für möglich gehalten! Ist nicht mit dem Zeichen des Kreuzes eine Botschaft verbunden, wie es uns der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief gleich im 1. Kapitel schreibt. Sind wir schon so weit, dass wir uns des Kreuzes schämen und überhaupt nicht mehr in unserem Erscheinungsbild dazu stehen. Zu einem Lutherrock und zu dieser Priesterrobe gehört die Kreuzkette als Repräsentation des Christentums. Als ich diese Meldung gelesen hatte und darüber nachdachte, fragte ich mich, was könnte ich ablegen, um nicht mehr zu dem zu stehen, wozu ich mich einmal freudig bekannt habe. Da ich ja kein Würdenträger bin und mir es niemand ansieht – im Gegensatz zu den beiden Geistlichen – an was ich glaube, fiel mir mein Ehering ein. Ich bin mir bewusst, dass es nur ein schwacher Vergleich zu der Kreuzkette ist. Aber was sagt dieser Ehering über mich aus? Ich bin mit meiner Frau schon 36 Jahre verheiratet, die ich liebe, die ich achte, die ich wertschätze und der ich auch vertraue! Mit ihr möchte ich auch bis zu meinem Lebensende zusammen sein. Was wäre, wenn ich meinen Ehering ablegte?
Müssen wir uns schon des Kreuzes schämen? Wo doch das Wort vom Kreuz GOTTES Kraft ist, wie es Paulus schreibt. Drückt eine getragene Kreuzkette nicht auch eine stumme Botschaft aus? Der Träger der Kreuzkette darf DEM gehören, der am Kreuz starb und „die Sünden der ganzen Welt wegnimmt!“ (Joh. 1,29). So wie ich nicht mehr zu meiner Ehe stehen würde, wenn ich keinen Ehering mehr trage, – andere Ehemänner werden das sicherlich anders sehen – so drücken doch beide eine Zugehörigkeit aus, die öffentlich bekannt wird.
Ich möchte uns Mut machen, auch wieder an diesem Tag unseren HErrn mutig zu bekennen. Das Wort vom Kreuz ist für uns gläubige Christen GOTTES Kraft, diese Verheißung sollte uns bei allen Anfechtungen, Nöten und Problemen ermuntern, die uns auch wieder diesen Tag begegnen werden!