Die Bundestagswahl ist jetzt ein paar Tage her. Einige Parteien freuten sich über das Ergebnis, andere waren enttäuscht. Aber es war keine Partei groß genug, allein eine Regierung zu stellen. Doch unser Gesetz fordert nun mal eine demokratische Regierung. Und so sind die Parteien gefordert, miteinander zu reden. Es ist einiges möglich: Eine große Koalition, schwarz-grün oder aber auch rot-rot-grün.
Doch bei allen rechnerischen Möglichkeiten stehen die Meinungen und Forderungen der einzelnen Parteien gegeneinander. Um zu Koalieren müsste jeder etwas von seinen Überzeugungen aufgeben, keiner könnte wirklich seine Politik machen, ohne auf einen anderen Rücksicht zu nehmen. Und es ist manchmal nicht möglich, zurück zu stecken, ohne sich selbst aufzugeben.
Manchmal denke ich, dass es bei uns Christen nicht wirklich anders ist. Es gibt viele verschiedene christliche Kirchen und Gemeinschaften, die jeder für sich arbeiten. Doch vor Gott sind alle wiedergeborenen Christen seine Kirche, seine Ekklesia, seine Herausgerufenen. Doch jeder dieser Gruppen hat ihre eigene Meinung, jede hat ihre Überzeugung, was Gottes Wille für uns Menschen ist.
Auch wenn wir alle Gottes Kirche sind, ist Ökumene doch ein Vorhaben, was wie eine Koalition nicht möglich ist, ohne dass jeder von seinen Überzeugungen abrückt. Wie in der Politik gibt es hier auch kleinere Dinge, die nicht heilsentscheidend sind, bei denen man sich auf eine gemeinsame Position einigen könnte oder die man nebeneinander stehen lassen könnte. Aber es gibt auch Punkte, die diametral gegeneinander stehen, Punkte, die die Grundfesten der Überzeugung sind. Diese aufzugeben hieße, seinen eigenen Glauben aufzugeben.
Im Gegensatz zu den Politikern sind wir als Christen nicht gezwungen uns auf eine gemeinsame Linie zu einigen. Wir können hier auf der Erde noch weiter nebeneinander her leben und unseren Glauben behalten. Auch wenn wir als eine weltweite gemeinsame Kirche mehr Einfluss in der Welt haben würden, wenn wir auch mehr Gehör finden würden, können wir doch nicht zusammen gehen, bis Gott uns einmal sagen wird, was die wirkliche Wahrheit ist.
Die große Koalition der Christen wird es erst in Gottes Ewigkeit geben, hier gilt es noch, sich die richtige Gemeinde seiner eigenen Überzeugung zu suchen und zu hoffen, dass man damit in Gottes Willen lebt.
Hast du die richtige Gemeinde für dich?
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Tag