Ich habe 6 Geschwister, 2 Brüder und 4 Schwestern. Eigentlich hatte ich 7 Geschwister, aber mein ältester Bruder ist leider mit 50 Jahren verstorben.
Ich bin die jüngste und ich sehe jeden meiner Geschwister als Aufgabe meines Lebens. Aufgabe darum weil es schwer ist mit so vielen Geschwistern zurecht zu kommen. Als jüngste hatte ich zwar den besten Platz als Nesthäkchen bei meinen Eltern erwischt, aber bei meinen Geschwistern war ich eher mehr der Störenfried, als das liebe kleine Schwesterchen. Ich wurde mit gemischten Gefühlen anerkannt und ich musste mir bei meinen Geschwistern den rechten Platz erarbeiten. Wenn ich heute daran denke wie oft wir untereinander Streit hatten, wegen irgendwelchen Rechtsansprüche, die irgend einer von uns hervorbrachte. Da ging es manchmal sehr rund. Es ging drunter und drüber. Wegen mir wurde oft gestritten. Ja, ich hatte als jüngstes Kind sehr viel Streit angefochten, auch zwischen meiner Mutter und den älteren. Ja leider so ist es nun mal auch unter Geschwistern. Es ist nicht immer alles Friede, Freude und Eierkuchen. Heute leben wir alle an einem anderen Ort und eher distanziert als gemeinsam, aber zu einigen habe ich sehr guten Kontakt. Es sind viele Dinge in unserer Kinderzeit geschehen und man denkt oft noch mit Ärger und innerer Abwehr zurück. Aber lieben tun wir uns dennoch. Weil wir Geschwister sind aus Fleisch und Blut.
Wie ist es aber mit den Geschwistern in der Gemeinde? Lieben wir sie?
Da ist die alte entzückende Omi die mir immer vorm Gottesdienst zuraunt, dass sie mich lieb hat und mir dabei ein scharfes Bonbon verstohlen in die Hand drückt. Die Omi die liebe ich sehr. Den Bruder der mir sagt wie gern er mich sieht, weil ich so lebendig bin, ja den liebe ich auch. Den Bruder der uns die Predigt so feurig rüberbringt, der auch mal witzelt dabei und immer wieder gerne Lob an die Tüchtigen verteilt, der ist mir besonders ans Herz gewachsen. Alles bestens! Aber was ist mit der Schwester die ein wenig unordentlich ist, oder die, die immer so abweisend schaut? Oder die Schwester die mich ständig in Frage stellt und mich zum Zorn anregt, oder die Geschwister die immer die anderen für sich arbeiten lassen, so auch mich. Liebe ich diese oder jene auch?
Jesus sagt sehr vieles über diese Bruderliebe. Es ist ihm sehr wichtig das wir nicht nur den nächsten lieben, sondern ganz besonders den Bruder, die Schwester in Christus.
(1. Johannes 4/20-21)
Wer behauptet ich liebe Gott und dabei den Bruder oder seine Schwester hasst, dann lügt er! Wenn er seine Glaubensgeschwister die er sieht, nicht liebt, dann kann er Gott den er nicht sieht, erst recht nicht lieben! Gott gab uns dieses Gebot: Wer ihn liebt, MUSS auch seinen Bruder und seine Schwester lieben.
Ja es ist ein Gebot und es steht im Wort und es steht sogar ein MUSS dabei! Gottes Zielführung fürs Lieben zum Lieben!
Wir lieben weil Gott uns zuerst geliebt hat, steht ein Vers/(19 )vorher, und nur deswegen können wir auch lieben. Doch sollen wir uns nicht aussuchen wem wir lieben, sondern wir sollen ALLE unsere Geschwister die im Glauben an Jesus Christus mit uns sind, lieben. Das ist sehr schwer, aber wenn Gott uns liebt dann können wir wieder lieben, das steht fest. Mit seiner Liebe und seiner Kraft, die wir nur an zufordern brauchen, können wir auch den Bruder, die Schwester lieben, die uns nicht so am Herzen liegen. Ja sogar die Geschwister die uns möglicherweise ein Dorn im Auge sind! Bitten wir Gott darum das er uns dabei hilft. Sehen wir jeden unserer Geschwister als Aufgabe unseres Lebens. Aufgabe darum weil es schwer ist mit so vielen Geschwistern zurecht zu kommen. :)
Gottes Liebe zu uns ist die Quelle der brüderlichen- schwesterlichen Liebe!
Weil wir ihm soviel Wert sind, hat er uns zuerst geliebt. Was ist dir dein Bruder Wert? Nehmen wir es als Auftrag Gottes!
Kommt lasst uns Lieben! Amen
Seid herzlich gesegnet eure