Heute im Hauskreis habe ich über das Schwören eine ganz andere Sicht bekommen: damals, als dieser Text geschrieben wurde, hat man mit einem Schwur nämlich seine eigentliche Zusage stärken wollen! Oder auch umgekehrt: je nach dem auf was für wichtige oder weniger wichtige Dinge man schwörte, war man ja 'nicht so schlimm dran'!!! So nach dem Motto: ich hab ja auf nichts wichtiges geschworen, also muss ich mein Wort auch nicht einhalten!
In meinem Kommunionsunterricht weiß ich noch, dass ich mir vornahm, nicht zu schwören und mir meinen Worten auch bewußt bin, damit mein Ja eben ein Ja und ein Nein auch ein Nein sei. Damals war ich auch der Meinung, dass überhaupt nicht geschwört werden soll - auch nicht vor Gericht - oder für Dienst- /Arbeitseinsätze. Als ich jedoch heute erfuhr, warum damals denn so allgemein geschwört wurde, antwortete ich ganz anders auf die Frage, ob denn nun wirklich nie geschwört werden soll?!
Mein Ja ist in meinem Leben leider nicht immer ein Ja gewesen und auch ein Nein blieb nicht immer ein Nein. Was ich mir auch vornahm war, dass ich Versprechungen einhielt... auch diese hab ich nicht immer eingehalten - leider! Am deutlichsten haben mir das meine eigenen Kinder gezeigt: ''Mama, Du hast aber doch versprochen...'' oder ''Mama, Du hast aber doch Ja gesagt...'' Ganz schön beschämend war das dann und ich hab es irgendwie dann doch noch recht machen wollen! Aber nicht immer hat das dann auch noch hingehauen, dass ich mein Ja ein Ja sein lassen konnte oder das Versprechen einlösen.
Heute, wieder mit diesem Text konfrontiert, nahm ich mir wieder aufs Neue vor, dies auch ernst zu nehmen! Es können Schwüre für gesetzliche oder Arbeitstechnische Einsätze gegeben werden, ja. Dieser Schwur ist ja nicht auf eine andere Sache getan, sondern gehört zu dieser Wahrheit, die wir auch sagen sollen. Wenn ich mit der Wahrheit lebe und diese auch nach Außen sichtbar wird, werde ich automatisch zur Echtheit: Ich bin sowohl echt, wenn mein Ja ein Ja ist, als auch wenn mein Ja kein Ja wird! Mit der Zeit werden sich die Mitmenschen sowohl das eine als auch das andere Verhalten merken und sich mir gegenüber dementsprechend verhalten.
Für mich will ich lernen sehr bewußt zu leben, um Zeugnis für Jesus zu sein. Sowohl Christen als auch Außenstehende sollen merken, dass die Echtheit eines Christen lebenswert ist. Mir bedeutet es viel, dass Gott verherrlicht wird und das will ich mit meinem Leben tun, wenn es auch nicht einfach ist ab und an gegen den Strom zu schwimmen und die Wahrheit als solche zu sagen und leben, damit ich als echt empfunden werde und sich meine Mitmenschen auf mich verlassen können.
Möge es Euch auch wichtig sein, dass wir nicht nur unter Christen echt sind und unsere Worte der Wahrheit entsprechen, die wir sagen, damit Enttäuschungen und Verletzungen abnehmen und Gott Ehre zu Teil wird. Habt einen gesegneten Tag!