Der Schlüssel ist weg!
Wo ist er bloß? Ich habe ihn verlegt, so gut, dass ich nicht mehr weiß, wohin. Klar, denken sie jetzt alle, wenn man so trottelig ist, dass man nicht aufpasst, kein Wunder, dass man dann ständig suchen muss. Doch es ist ja nicht so, dass man nicht aufgepasst hat, sondern es gab mehrere Gründe für dieses Resultat:
1. Ich habe ihn nur kurz abgelegt, weil ich etwas noch schnell im Vorbeigehen erledigen wollte. Oder
2. Ich hielt ihn in der Hand, das Mobilteil klingelt, ich muss ihn ablegen, mich beeilen an das Teil zu gelangen, damit ich erreichbar bin.
3. Ich habe ihn abgelegt, weil ich mir einen Weg sparen wollte, ich aber zwei Hände brauchte, damit ich die andere Tätigkeit machen konnte.
4. Jemand hat ihn irgendwo gesehen und ihn freundlicher Weise für mich an den richtigen Ort gebracht. Oder …
5. Und das verärgert mich am meisten, ich habe ihn extra!!! da hingelegt, wo er mir nicht verloren gehen kann und ausgerechnet diese Stelle weiß ich nicht mehr.
Das sind einige mögliche Gründe, ihnen fallen bestimmt noch mehr ein.
Mein Kurzzeitgedächtnis ist nicht in der Lage es wiederzufinden. Das schmerzt. Wie kann es sein, dass ein Gehirn, dass alles Mögliche mal eben so erledigt, jetzt nicht fähig ist, sich zu erinnern.
Was jetzt folgt, habe nur ich das, oder finden sie sich in den Gedanken wieder?
Ich fange an mit dem Trösten, indem ich mir alle Situationen vor Augen male, wo ich den Schlüssel hingelegt haben könnte, ich bin mir sicher, dass ich ihn schnell wiederfinde. Doch wenn das nicht passiert, dann folgt so etwas, wie eine kleine Panik. Der ganze Tagesablauf rattert durch meinen Kopf, dabei fallen mir Besonderheiten dieses Tages ein, doch ich habe ja keine Zeit darauf einzugehen. Dann geht es weiter, indem ich allen Stellen nachgehe, angespannt, horchend (er könnte ja runterfallen beim Bewegen von Gegenständen) tastend und natürlich … mittlerweile kommt die Wut in kleinen Schritten, wird das Suchen mit dem Mund begleitet. Was da herauskommt, ist nicht immer jugendfrei.
Wenn es andere Gegenstände sind, die ich suche, dann kommen jetzt noch ganz andere Gedanken ins Spiel. Ich verdächtige jeden, dem ich zutraue, an der Misere schuldig sein zu können. Was das Ganze nicht gesellschaftsfähiger macht. Ist es nur durch mich verursacht, dann kommen Gedanken, wie z.B. wie dumm bin ich eigentlich, dass es schon wieder vorkommt. Das kann auch nur mir wieder passieren, dieser Ärger kostet mich Zeit, Nerven, Wutgefühle, Stress.
Ich kann mittlerweile sicher sein, dass auch mein Zeitmanagement nicht mehr funktioniert. Entschuldigungen werden nötig sein. Bei wie vielen Leuten?
Werden sie Verständnis haben, wird es weitere Unannehmlichkeiten geben? Machen wir uns nichts vor, ein kleiner Gegenstand, doch große Folgen.
Dann endlich, was ich hätte zu Beginn starten können:
Ein Gebet.
Das Ende der Suchereien ist unterschiedlich. Alltag. Ja. Andere Lösungen gefragt. Ja.
Dem Herrn sein Handeln bekennen und Buße tun. Ja.
Ein neuer Anfang. Jaaaaaaaaaa.