Daily-Message


Die Kurzandacht Nr. 6890

Betrogen und jetzt?

15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern, was ich hasse, das tue ich. 16 So ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, daß das Gesetz gut sei. 17 So tue ich nun dasselbe nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 18 Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht. (1. Mose 6.5) (1. Mose 8.21) 19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20 So ich aber tue, was ich nicht will, so tue ich dasselbe nicht; sondern die Sünde, die in mir wohnt. 21 So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich will das Gute tun, daß mir das Böse anhangt. 22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. 23 Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. (Galater 5.17) 24 Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes? 25 Ich danke Gott durch Jesum Christum, unserm HERRN. So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde.

Römer 7,15-25


Da sitzt er nun, ist am Boden zerstört, die Einsamkeit greift nach ihm, alles was er geglaubt hat, es
ist im Nebel verschwunden. Wie konnte das erneut passieren, er hatte doch so aufgepasst, sich
Strategien überlegt, damit er nicht erneut verletzt wird? Er hat sich vorsichtshalber erst mal
zurückgenommen, nicht sofort alles erzählt, seine Antennen auf mögliche Hinweise ausgefahren.
Es fühlte sich so echt an, so liebevoll, fürsorglich und ehrlich.
Und doch, erneut kann er nur sagen, hereingefallen auf viele Versprechungen, Beteuerungen. Dieses
und jenes wurde durch Erklärungen des anderen zwar früher plausibel, ja nachvollziehbar und einleuchtend dargestellt, doch jetzt?
Nichts als Mühe, alle Freude, alle Liebe, die man investiert hat, sie ist verschwendet. Der andere
hat sie eingefangen, aufgesogen, mitgenommen, als selbstverständlich angesehen, als würde es
keine Kraft kosten, als würde es kein Gebet erfordern, kein Durchhaltevermögen, keine Entschlussfreudigkeit, keine Bereitschaft, sich auf eine neue Situation einzulassen.
Er fühlt nur noch eine tiefe Müdigkeit, Kraftlosigkeit, ‚Verlorenheit in sich.
Je mehr er darüber nachdenkt, desto gewichtiger, schwerer, größer werden die einzelnen Aussagen.
Schon wieder, oder immer noch? Ist es ein ständiges andauerndes Begleiterscheinen in seinem
Leben, auf das immer wieder eine Leere folgt, die man nicht ertragen kann. Ein Raum gefüllt mit
Schwärze, Dunkelheit…

Das Erwachen, nichts passt mehr, die kleinen Hinweise, die darauf deuteten, sind jetzt nicht
mehr klein, nein, sie strahlen ihm, wie von großen Werbetafeln überall in seinen Alltagssituationen
mitten ins Gesicht. Sie brennen ihm ein Loch ins Herz. Er wollte nicht mehr so verletzt werden, doch
was nur ein Nebensatz war, wird zur Überschrift. Es ist zum verrückt werden. Der Schlaf wird
geraubt, am Tag verlässt ihn die Konzentration, alle unscheinbaren kleinen Alltagssituationen,
die er früher mit links abgeschmettert hat, mal eben erledigt hat, die sind jetzt unüberwindbare,
kräfteraubende, lästige und nicht so schnell zu erledigende Dinge geworden.

Gibt es einen Ausweg, eine neue Zuversicht?
Die Bibel schildert Menschen, die betrogen haben. Sie konnten nicht widerstehen. Sie hatten
verschiedene Anlässe dazu. Oft war es die Angst, die sie nicht anders handeln ließ. Doch es gab
auch Gründe, wie eigener Vorteil, Eifersucht, Habgier, falsches Einschätzen der Bewältigung von
Krisen uvm. Das Betrügen scheint so nahe zu liegen. Gar nicht so weit entfernt, wie angenommen. In unseren Herzen ist es tief verankert. Wir, wir Menschen sind dazu jederzeit in der Lage. Es lässt einen selber erschrecken, sollte man so feinfühlig sein, wenn man sich dabei ertappt. Nicht umsonst schreibt die Bibel über das Herz als böses Organ. (Matthäus 15,19)
Betrug, Betrug, Betrug.

Weh tut es, wenn man der Betrogene ist. Wenn es einen erwischt!

Doch Hand aufs Herz!
Kann es sein, dass auch wir die Seiten wechseln können?
Vom Betrogenen zum Betrüger.
Vom Betrüger zum Betrogenen.

„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht…“(Psalm 51, 10-11)


Claudia Neugebauer


Bei Fragen und Anregungen scheut euch nicht, Claudia Neugebauer eure Meinung per email zu schicken!

 








In der Daily-Message suchen:



Diese Seite ist CO₂-neutral


© 2002-2025 by Rainer Gigerich