Ausgetrocknet

Manchmal ist mein Kopf leer. Ich sitze da und will eine neue Message schreiben und nichts kommt mir in den Kopf. Ich bin ausgetrocknet, leer, ausgebrannt. Ich kann meine Bibel nehmen und darin lesen und es sagt mir nichts.

Kennt ihr das auch, daß ihr manchmal keinen richtigen Gedanken fassen könnt und wie leer seid?

So ähnlich muß sich auch der Psalmist gefühlt haben, als er den Text oben geschrieben hat: Ich breite meine Hände aus zu dir, meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. Ich will Gott spüren, ihn erleben, ihn in mir aufnehmen, aber ich bin leer.

Ich versuche zu beten. Zuerst kommen mir fast keine Worte in den Sinn, meine Gedanken schweifen ab. Doch langsam merke ich, daß da jemand ist, der mir zuhört. Ich fühle es, daß ich nicht mehr alleine bin. Die Worte in mir sammeln sich langsam und ich kann mich wieder konzentrieren. Ich breite meine Hände aus, um zu empfangen.

So nehme ich mir meine Bibel wieder zur Hand und lese weiter. Die Worte formen sich zu Bildern. Ich lese den ganzen Psalm und spüre, wie das Vertrauen in mir hochsteigt. Gott läßt uns nicht alleine, wenn wir ihn anflehen. Er kommt zu uns und trägt uns, er erfüllt uns und gibt uns seinen Geist.

Und langsam kommen nun auch die Gedanken, was ich euch heut hier schreibe. Es ist ein Gott da, auch wenn wir ihn manchmal nicht spüren. Doch es liegt ganz an uns, ob er bei uns ist. Wenn wir uns von ihm abwenden, sind wir wie verdorrtes Land. Nur wenn wir uns ihm wieder wirklich zuwenden, stillt er unseren Durst und erfüllt unsere Seele mit seiner Gnade.

Ich wünsche euch noch einen gesegneten Tag mit Gott in eurem Herzen

Rainer Gigerich