Nichts ist neutral, alles was sich bewegt das bewegt auch anderes. Alles was ich investiere wird zu etwas führen. Vielleicht nicht immer in die gewünschte Richtung, aber in irgendeine Richtung schon. In was wir uns einmischen, das mischt mit und aus was wir uns heraushalten, das hat auch seinen Einfluss. Nichts was ich tue oder lasse löst sich stets in seine Bestandteile oder in Luft auf, sondern wird wie ein Echo nachhallen oder wie ein Stein, in einen Teich geworfen, seine Wellen schlagen und irgendwo am Ufer ankommen. Wir sind jemand. Man wird uns nicht immer übersehen können oder auch wollen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, daß wir immer zu registrieren sein müssen (manchmal hat eine gewisse Unsichtbarkeit auch seine Vorteile), aber was wir einbringen, tun und sagen, verursachen, bewerkstelligen, geben und nehmen, entscheiden und kaufen oder verkaufen und zulassen oder verhindern, wird seine Wirkung haben. Bei uns und bei anderen und womöglich auch manchmal bei vielen und solchen, die wir gar nicht im Blickwinkel hatten. Kurz gesagt, wir sind ganz schön unter Zugzwang oder stehen in gewissen Verantwortlichkeiten, die wir nicht immer wahrnehmen aber nicht selten doch auch sehr genau. Wir könnten und sollten eigentlich nicht einfach nur so in den Tag hineinleben und vor lauter Spontanität ein Leben führen nach dem Motto: Nach mir die Sintflut! Leider leben aber nicht wenige genau so. Nicht alles ist planbar und das Leben ist dynamisch, aber doch nicht auch so, daß man nicht manchmal etwas mehr nachdenken sollte als es wirklich getan wird. In Matthäus 12, 35-37 sagte Jesus: „Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor. Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden“! Die Macht der Zunge wird in der Bibel klar thematisiert. In Jakobus 3,5 wird erwähnt, daß sie sogar Waldbrände verursachen kann und Tod wie Leben in ihrer Macht steht. Sie ist mitunter ein unbändiges Übel voller Gift (Jakobus 3,8). Sie kann trotzdem auch Gutes und Erbauliches aussprechen, aber auch manchmal zum falschen Zeitpunkt reden oder schweigen.
In Psalm 39, 2-3 schrieb David: „Ich habe gesagt: Ich will auf meine Wege achten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund im Zaum halten, solange der Gottlose vor mir ist. Ich war gänzlich verstummt, schwieg auch vom Guten, aber mein Schmerz fraß in mir“. Wir allen müssen über jedes unnütze Wort aus unserem Mund einmal Rechenschaft ablegen. Dies zählt auch für uns Christen untereinander. Aber wir Gläubige sollten wissen (Im Gegensatz zu den Ungläubigen und Ungerechten), daß wir einen Erlöser haben, der uns vergibt wenn wir unser Fehlverhalten erkennen und uns gegebenenfalls auch entschuldigen können vor anderen. Ansonsten werden wir möglicherweise am Preisgerichtsthron von Jesus Christus einen Schaden erleiden (1. Korinther 3,15). John McArthur schreibt: „Kein Verstoß gegen Gottes Heiligkeit ist belanglos, und daher wird jeder über alle derartigen Gedankenlosigkeiten Rechenschaft ablegen müssen. Nichts verrät die faule Art des Baumes so zuverlässig wie die faule Frucht der Sprache. Die Ottern wurden an ihrem gifttriefenden Rachen erkannt, und dies wiederum verriet ihr böses Herz. Jeder Mensch wird nach seinen Werken gerichtet werden, weil diese Werke den Zustand seines Herzens offenbaren“. Und weiter schreibt er: „Ein abtrünniges Herz. Dieser Ausdruck, der von den Propheten so häufig gebraucht wurde (Jes 57,17; Jer 3,6.8.11.12; Hos 11,7; 14,4), soll hier näher erläutern, wer ein Abtrünniger ist. Er gehört in die Kategorie der Narren, Gottlosen und Ungehorsamen und steht im Gegensatz zum gottesfürchtigen Weisen. Die Propheten benutzten den Ausdruck für abtrünnige Ungläubige. Jähzorniger … Böses plant. Eine Gegenüberstellung von Jähzorn, der als Torheit eingestuft wird, und vorsätzlicher Bosheit, die Hass erzeugt (Ps 37,7)“. Wie bewusst war doch dem König Salomo in was für einer großen Verantwortung er als neu ernannter König und Herrscher über Israel steckte.
Fortsetzung morgen...