David bekannte nach seinem Ehebruch mit Bathseba, daß er gesündigt hatte. Ja, daß sein ganzes Wesen sündig ist und es nicht nur diese eine Tat gewesen ist, die ihn vor dem gerechten Gott (der Sünde hasst) verurteilungswürdig machte. Er erkannte, daß Gottes Urteil absolut gerecht ist und der unwidersprochenen Wahrheit entspricht. David suchte keine Ausreden nachdem ihn der Prophet Nathan überführte. Die Wahrheit im Innersten die Gott stets sucht, betrifft alle Menschen. Aber viele sind nicht einverstanden damit, daß sie ebenso in Sünde empfangen wurden von ihren Eltern. Sie verweisen auf ihre Unschuld, bleiben damit aber an der Oberfläche ihrer Existenz und suchen nicht nach der Wahrheit im Innersten wie Gott das tut. Und Gott verlangt das aber von uns – nicht daß wir stets alles über unseren Zustand vor Gott immer wissen müssen – aber daß wir zumindest uns nach dem ausstrecken, was Gott will und das Verlangen Gottes nach der Wahrheit ernst nehmen. Wie sonst könnte er uns erlösen, wenn wir diese Wahrheit nicht suchten und einsehen, durch unsere vererbte Sündhaftigkeit, daß wir der Schuld und Sünde gegenüber meist blind und voreingenommen sind? John McArthur schreibt in seiner Studienbibel: „An dir allein habe ich gesündigt. David erkannte, was jeder Gläubige, der Vergebung sucht, erkennen muss: Zwar hatte er Bathseba und Urija bitteres Unrecht zugefügt, aber sein eigentliches Vergehen richtete sich gegen Gott und sein heiliges Gesetz (vgl. 2Sam 11,27). In Römer 3,4 wird Ps 51,6 zitiert. In Schuld bin ich geboren. David erkannte außerdem an, dass seine Sünde in keiner Weise Gottes Schuld war, noch war sie ein bloßer Ausrutscher. Vielmehr war die Ursache für Davids Sünde eine gefallene, sündige Veranlagung, die er seit seiner Empfängnis hatte“. Und diese Wahrheit, daß die Sünde in uns Menschen der Auslöser für viele Ungerechtigkeiten und Bosheiten, ja für den Unglauben selbst verantwortlich ist, zieht sich durch die ganze Bibel. Es gibt also tatsächlich eine vererbte Sünde, eine Grundschuld und somit gleichzeitig eine große Not.
Aber Sünde ist auch stets die Folge einer persönlichen Entscheidung – auch wenn wir sie sozusagen vererbt bekommen haben. Darum können wir nicht sagen, wir haben das ja nicht gewollt und was kann ich für Adams Übertretung? Wir haben das willentlich akzeptiert und es wurde uns nicht aufgezwungen. Wenn wir das verstanden haben, sollen wir wie David als Menschen und Nachkommen Adams einerseits unsere Schuld wahrnehmen und erkennen, und keine Ausreden suchen und alles auf Umstände schieben oder gar Gott die Schuld geben, weil er uns ja erschaffen hat, sondern wir sollen ehrlich sein. David wusste einerseits daß er große Schuld auf sich geladen hatte und es dafür keine Entschuldigung gab, aber andererseits wusste er auch, daß Vergebung aufgrund der Liebe Gottes möglich war. Und das war dann letztlich auch die Antriebsfeder für sein weiteres Handeln und seine Buße. Er bat um Vergebung, legte ein Sündenbekenntnis ab, bat im Gebet um Reinwaschung, versprach seinen Dienst wieder neu und gewissenhaft aufzunehmen, und er bat darum vor dem Volk wieder angenommen und akzeptiert zu sein. In Römer 5, 12-14 schreibt Paulus: „Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben (denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt. Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte“.
Fortsetzung morgen...