Raffinierte Methoden und strategische Pläne, ausgeklügelte Vorgehensweisen und durchdachte Kosten- und Nutzenanalysen sowie vielleicht auf der Logik basierendes frommes Kalkül bringen gar nichts, wenn wir dabei das Wichtigste vergessen: Der Glaube! Geistliche Inspirationen und gesegnete Taten können nicht produziert oder stets durch fromme Mathematik bewirkt werden. Wer das meint vertraut eher Methoden und sich selbst, als Gott und dem Wirken des Heiligen Geistes. Was macht einen wiedergeborenen Gläubigen aus? Was ist die Aufgabe des Heiligen Geistes? In Johannes 3,8 steht: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist“. Wenn ich also weiß woher der Segen, die Kraft, die Führung und die Wirksamkeit meiner Arbeit, meines Dienstes und meiner Nachfolge kommt, dann bin ich wohl eher nicht geistlich, sondern fleischlich. Nicht daß ich Erfahrungswerte gering achte oder aus meinen Erlebnissen in meinem praktischen Glaubensleben nichts lernen darf oder sollte, aber wenn ich meine, über das Wirken des Geistes selbstständig verfügen zu können (oder gar zu müssen), dann habe ich etwas nicht verstanden. Dann will ich als Christ mehr vom Schauen leben als vom Glauben. Man kann manche Momente und Augenblicke im Glaubensleben, wo Gott tatsächlich klar geführt und gesprochen hat, auch zu einem Götzen machen an den wir uns klammern. Und dann erwarten wir vielleicht das es immer so sein muss. Denken wir so, haben wir wiederum den Umstand, daß wir nicht im Glauben wandeln, sondern im Schauen. Wenn wir in der Bibel von Gehorsam lesen, sind wir vielleicht nicht immer so begeistert. Wir wollen lieber von einem geistlichen Highlight zum nächsten springen und am liebsten stets einen halben Meter über dem Boden schweben.
Aber das kann nicht die Basis unseres Glaubenslebens sein. Wenn wir Gefühlsexplosionen brauchen um ein starker, stabiler und geisterfüllter Christ zu sein, werden wir es nie. Dann sind wir eher oberflächlich und wankelmütig, auf schöne Worte und Gefühle fixiert und für falsche Lehren und negative Einflüsse besonders anfällig. Der Apostel Paulus schreibt in Römer 16, 17-19: „Ich ermahne euch aber, ihr Brüder: Gebt acht auf die, welche Trennungen und Ärgernisse bewirken im Widerspruch zu der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie! Denn solche dienen nicht unserem Herrn Jesus Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch wohlklingende Reden und schöne Worte verführen sie die Herzen der Arglosen. Denn euer Gehorsam ist überall bekannt geworden. Darum freue ich mich euretwegen, möchte aber, dass ihr weise seid zum Guten und unvermischt bleibt mit dem Bösen“. Gott möchte daß wir unserem täglichen Leben gewachsen sind. Das schaffen wir nicht, wenn wir uns abhängig machen von Eindrücken, Emotionen, Glücksgefühlen oder einfach in manchen äußerlichen und körperlichen Abhängigkeiten stecken, ohne die wir scheinbar keinen Fuß auf den Boden bekommen und ohne die meine Seele sozusagen versauert. Dann leben wir mehr im Schauen und Fühlen als im Glauben und Vertrauen. Gott weiß doch was wir brauchen. In Matthäus 6, 31-34 steht: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage“.
Fortsetzung morgen...