„Ihr dürft ja gar nix“. Hat die Schlange zu Eva gesagt und Eva hat prompt geantwortet: „Nur e i n e Sache ist verboten“. Mit dieser Antwort war die Schlange schon zufrieden, denn was bei Eva zurückblieb, war der Gedanke, dass es e t w a s gibt, das sie in ihrer Freiheit einschränkt. Eines verteidigt unser Ego nämlich ohne nachzudenken: die persöhnliche Freiheit. (1.Mo.3;1-7)
War Adam und Eva die persönliche Freiheit wichtiger als die Beziehung zu Gott? Offensichtlich haben Adam und Eva unbewusst und ohne nachzudenken die Freiheit gewählt.
In jedem menschlichen Leben wiederholt sich das genau gleich. Das ist nunmal in unserer Natur verankert. Wer lässt sich schon gern etwas vorschreiben? Und wehe jemand versucht bei uns eine rote Linie zu überschreiten. Wenn uns zum Beispiel jemand Verbote aufstellt, die wir nicht einsehen. In der Bergpredigt gibt uns Jesus einen komplett neuen Maßstab mit auf den Weg, ein Konzept, das unserem ganzen Sein widerspricht:
Mt 5:39 Ich dagegen sage euch: Ihr sollt dem Bösen (= der Bosheit) keinen Widerstand leisten; sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin,
Das fällt uns schwer, weil es eben gegen unsere Natur ist, sich n i c h t zu wehren. Wenn Jesus gesagt hätte, verteidigt eure Religions- und Meinungsfreiheit und euer Versammlungsrecht bis zum äußersten, dann wären wir sofort zu allem bereit und bis an die Zähne bewaffnet.
1.Pet 2:23 er hat, wenn er geschmäht wurde, nicht wieder geschmäht und, als er litt, keine Drohungen ausgestoßen, sondern es dem anheimgestellt, der gerecht richtet.
Aber wer Jesus nachfolgen will, muss nunmal dessen Gesinnung annehmen. Und das ist möglich. Mit seiner Kraft und Hilfe können wir die erforderliche Demut aufbringen.
Phil 2:5-8 Solche (= dieselbe) Gesinnung wohne in euch allen, wie sie auch in Christus Jesus vorhanden war;
denn obgleich er Gottes Gestalt (= göttliche Wesensgestalt oder: Wesensart) besaß, sah er doch das Gleichsein mit Gott nicht als einen gewaltsam festzuhaltenden Raub (= unveräußerlichen, kostbaren Besitz) an; nein, er entäußerte sich selbst (seiner Herrlichkeit), indem er Knechtsgestalt annahm, ganz in menschliches Wesen einging und in seiner leiblichen Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde;
er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz.
Unser Auftrag ist es nicht, unsere Freiheit zu verteidigen, sondern Jesu Gesinnung dieser Welt gegenüber widerzuspiegeln.
Phil 2:14-15 Tut alles ohne Murren und Bedenken (oder: Zweifel), damit ihr euch tadellos und lauter (= ohne Falsch) erweist, als unsträfliche Gotteskinder inmitten einer verkehrten und verdrehten (oder: bösartigen) Menschheit (vgl. 5.Mose 32,5), unter der ihr wie helle Sterne in der Welt leuchtet.
Darum schreibt Paulus an Titus:
Tit 3:1-2 Schärfe ihnen ein, dass sie sich den obrigkeitlichen Gewalten (= der Obrigkeit und den Behörden) unterordnen, (ihren Befehlen) Gehorsam leisten und zu jedem guten Werk bereit seien,
dass sie niemand schmähen, sich friedfertig und nachgiebig benehmen und volle Sanftmut gegen alle Menschen beweisen.
Die große Freiheit als das höchste Gut, der höchste Gott unseres Egos - oder Jesus. Für welchen Gott entscheiden wir uns, wenn es darauf ankommt - wenn die persönliche rote Linie überschritten wird und wir uns angegriffen fühlen?
Herr lass mich mein Ego überwinden und ganz untendurch zu deiner Herrlichkeit finden.
Amen