Wenn wir für den Glauben arbeiten, tun wir dies wirklich um anderen zu dienen? So ein wenig Selbstgefälligkeit spielt vielleicht dennoch immer irgendwie mit? So ein Stück Eitelkeit und Geltungswunsch steckt vermutlich immer noch in uns drin. Zumindest im Vergleich zu Jesus Christus und auch Paulus, der sein offenes Herz sozusagen auf der Zunge trug und von der Gnade und Liebe Jesu so im positiven Sinne vereinnahmt war, daß er seine Glaubensgeschwister tatsächlich von Herzen liebte und ihnen kompetent diente, ohne an sich selbst zu denken. An ihm dürfen wir uns ein Beispiel nehmen und müssen uns auch nicht verteidigen, wenn wir nicht nach links oder rechts schauen, sondern unseren gerade Weg gehen um zu lieben, zu dienen und füreinander da zu sein in Jesu Namen. John McArthur schreibt in seiner Studienbibel: „Paulus wollte bei weitem nichts von den Korinthern nehmen, sondern wollte ihnen etwas geben. Das Verb, das mit »opfern« übersetzt ist, bezeichnet das Spenden von Geld und beschreibt wahrscheinlich Paulus’ Bereitschaft, seinen Lebensunterhalt mit eigener Arbeit zu verdienen, solange er in Korinth war (Apg 18,3). Mit dem Ausdruck »geopfert werden« beschreibt Paulus seine Bereitschaft, etwas von sich selbst zu geben – sogar bis zum Punkt der Selbstaufopferung seines Lebens“. Solche Menschen wie der Apostel Paulus haben sicherlich eine ganz besondere und von Gott auferlegte Berufung gehabt. Wir werden heute höchstwahrscheinlich auch nicht aufgefordert werden unser Leben für unsere Glaubensgeschwister zu geben. Heute gibt es keine Apostel mehr – aber sicherlich nach wie vor hingebungsvolle Christen, die ihre Lebensprioritäten nicht den Eitelkeiten der Welt und der Gesellschaft geben wollen, sondern mit ihrer Zeit, ihrem Geld, ihrem Einfluss und ihren Talenten, Gaben und Möglichkeiten dazu beitragen wollen, die rettende Botschaft des biblischen Evangeliums weiterzugeben und Christen in ihrem Leben und der Nachfolge, sowie der Heiligung nach Kräften zu unterstützen.
In Kolosser 4, 2-6 schreibt der Apostel: „Seid ausdauernd im Gebet und wacht darin mit Danksagung. Betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffne für das Wort, um das Geheimnis des Christus auszusprechen, um dessentwillen ich auch gefesselt bin, damit ich es so offenbar mache, wie ich reden soll. Wandelt in Weisheit denen gegenüber, die außerhalb [der Gemeinde] sind, und kauft die Zeit aus! Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt''. Im Eingangstext stand, daß wir »nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit«. Das beinhaltet, daß wir nicht nur tröstende und gutgemeinte Worte für andere Mitchristen übrig haben sollen, wenn diese leiden oder sonst irgendwie hilfsbedürftig sind, sondern auch schauen ob und wie ich selbst praktisch helfen kann. Nicht zuletzt durch Gebet und Fürbitte, denn Gott hat immer alle Möglichkeiten zur rechten Zeit und in rechter Weise zu helfen oder andere Christen zu mobilisieren aktiv zu werden wo es Not tut. William McDonald schrieb: „Wenn wir diese echte und aktive Liebe unseren Geschwistern entgegenbringen, dann werden wir wissen, »daß wir aus der Wahrheit sind«, und das wird »unser Herz zur Ruhe bringen«, wenn wir zu Gott im Gebet kommen“. Anderen Menschen zu helfen (besonders den Glaubensgeschwistern) schenkt uns göttlichen Frieden in unserem Herz – einen Frieden, den diese Welt nicht kennt. In 1. Johannes 4, 7-11 steht: „Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben“. Amen.