Der Glaube, den wir in Wort und Tat vor anderen vertreten können, kann sich meist nicht auf spontane, übernatürliche Beweise gründen. Aber selbst wenn, würde das nicht automatisch bedeuten, daß die betreffenden Menschen sich augenblicklich bekehren würden, weil sie nun absolut überzeugt wären, daß es einen Gott gibt. Der Glaube kommt von Gott – ob mit oder ohne Wunder. Entsprechend heißt es in Johannes 6,44: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“. Manchmal passieren vielleicht wirklich unerklärliche und wunderbare Dinge und Menschen finden zu Gott. Aber ebenso kann ein schlichtes und unspektakuläres Zeugnis eines Christen, so manchen zur Umkehr bewegen. Sogar ein Traktat was einer findet und liest kann dies bewirken. Entscheidend ist der Heilige Geist, der in solchen Momenten wirkt oder eben nicht wirkt. Entscheidend ist zu verstehen, daß die Kraft des Glaubens, nicht unsere Kraft ist. Glaube bedeutet zu wissen, daß nicht ich, sondern allein Gott alles kann (nach seinem Willen) - wann, wie und wo auch immer. Die drei jüdischen Bezirksverwalter im Reich des Königs Nebukadnezar trotzten den selbstherrlichen Anweisungen ihres Chefs und gaben somit ihr Schicksal in die Hände ihres Gottes. Sie beteiligten sich nicht an den eitlen Machtkämpfen des Königs und machten ihren Glauben nicht davon abhängig, ob Gott sie aus der Not rettet oder nicht! Wie wir aus dem biblischen Bericht wissen, hat Gott die drei Männer gerettet und hat dieses Spiel mitgespielt und ist mit in den Feuerofen gestiegen und war den drei Männern ganz nahe. Der König Nebukadnezar war davon so beeindruckt, daß er sich bekehrte und den Gott der Israelis anerkannte. In Daniel 3, 24-29 steht: „Da erschrak der König Nebukadnezar und stand rasch auf. Er redete und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen? Sie erwiderten und sprachen zu dem König: Gewiss, o König! Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer mitten im Feuer frei umherwandeln, und es ist keine Verletzung an ihnen; und die Gestalt des vierten gleicht einem Sohn der Götter!
Darauf trat Nebukadnezar vor die Öffnung des lühenden Feuerofens, begann und sprach: Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Knechte Gottes, des Allerhöchsten, tretet heraus und kommt her! Da kamen Sadrach, Mesach und Abednego aus dem Feuer hervor. Daraufhin versammelten sich die Satrapen, Vorsteher und Statthalter samt den Räten des Königs. Sie schauten diese Männer an, über deren Leiber das Feuer keine Gewalt gehabt hatte; ihre Haupthaare waren nicht versengt und ihre Kleider waren unverändert; man bemerkte nicht einmal einen Brandgeruch an ihnen. Da ergriff Nebukadnezar das Wort und sprach: Gepriesen sei der Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die auf ihn vertrauten und das Gebot des Königs übertraten und ihre Leiber hingaben, weil sie keinen anderen Gott verehren und anbeten wollten als ihren Gott allein! Und von mir wird eine Verordnung erlassen, dass, wer immer unter allen Völkern, Völkerschaften und Sprachen von dem Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos leichtfertig spricht, in Stücke zerhauen und sein Haus zu einem Misthaufen gemacht werden soll, weil es keinen anderen Gott gibt, der so erretten kann wie dieser“! Starke Worte und eine beeindruckende Reaktion des Königs Nebukadnezar. Es steht außer Frage, daß Gott alles, was er sich vorgenommen hat, auch tun kann - nichts ist ihm zu schwer oder unmöglich (Hiob 42,2). Und es hatte Gott wohlgefallen diese drei Männer, die IHN liebten und an ihn glaubten, trotz Lebensgefahr, nicht nur seelisch, sondern auch körperlich zu retten und zu bewahren. Was mich besonders bei den drei jüdischen Amtsträgern Schadrach, Meschach und Abed-Nego beeindruckte, war ihr ungetrübter Entscheidungswille und ihre glaubhafte Konsequenz angesichts der lebensbedrohenden Situation mit dem Feuerofen, in den sie geworfen wurden (Daniel 3,22).
Fortsetzung morgen...