Der Heilige Geist ist diese im Text beschriebene Erstlingsgabe und gleichzeitig die himmlische Garantie dafür, daß wir Christen tatsächlich einmal das Reich erben werden. In Jakobus 2,5 steht: „Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden und Erben des Reiches, das er denen verheißen hat, die ihn lieben“? Und nach der Erfüllung dieses sichtbaren Erbes sehnen wir uns und darauf warten wir. Und je leidvoller die Lebensumstände sind und werden, desto mehr wissen wir als Christen, daß uns hier nicht mehr viel hält und wir die neue Welt und den neuen verherrlichten Leib lieber heute als morgen haben möchten. In einer englischen Bibelübertragung stand der Satz: „Die Schöpfung steht auf den Zehenspitzen, um den wunderbaren Anblick zu genießen, wenn Gottes Söhne ihr Eigentum zugesprochen bekommen“. Und eine „imperiale Erschöpfung“ ist in dem Zusammenhang eben so zu sehen, daß die sündige Schöpfung ihren Einfluss- und Machtbereich kontinuierlich erweitern und vergrößern will. Und dies funktioniert auch durch den Frust der Vergänglichkeit, der Schwachheit und so mancher Ungerechtigkeit, sowie nicht zuletzt durch die Macht des Todes. Darum sind wir der Vergänglichkeit unterworfen weil wir sterben müssen. Und deshalb ist die Sünde im Grunde auch eine imperiale Sünde, weil sie in Form des Todes den Menschen knechtet, unterwirft und ohne Erlösung direkt ins Verderben schickt.
In Hebräer 2, 14-16 steht über Jesus Christus: „Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil haben, ist er gleichermaßen dessen teilhaftig geworden, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel, und alle diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden“. Als Christen sind wir nun auf Hoffnung gerettet. Das bedeutet nicht, daß es noch unsicher wäre ob der von neuem geborene Gläubige tatsächlich erlöst und angenommen ist – das ist er – sondern es sagt einfach aus, daß wir noch nicht vom Glauben zum Schauen gekommen sind und noch auf die leibliche und sichtbare Erlösung und Aufnahme im Himmel warten. Und das ist mitunter eben auch manchmal nicht so einfach – körperlicherseits und auch seelisch und gefühlsmäßig. Und so erleben und empfinden wir es, daß dieses Leben in unserem ureigenen „Gefäß“ (der biblisch so genannten „Hütte“) mit der Zeit seine Unvollkommenheit, Anfälligkeit und Mühsal ohne Rücksicht auf Verluste aufzeigt und wir das unmittelbar zu spüren bekommen – ob wir wollen oder nicht. Das macht das Leben auch als Christ nicht immer angenehm – kennen wir ja alle zur Genüge. Und wenn wir krank sind, Schmerzen unseren Leib plagen und die Kraft immer mehr nachlässt, wir nur mit Medikamenten einigermaßen „über die Runden kommen“, dann verstehen wir sehr gut, daß unsere Vergänglichkeit und diese sündige Welt uns seufzend, hadernd und müde macht.
Fortsetzung morgen...