Was wäre die Bibel ohne die Psalmen? Für jede Gelegenheit, für jede Situation gibt es dort Texte, Texte des Lobes und der Freude, Texte die einen durch Leid durch tragen, Texte der Hoffnung und des Trostes. Einer der schönsten und aufbauendsten ist direkt der erste Psalm. Er unterscheidet zwischen denen, die sich zu Gott halten und denen, die von ihm nichts wissen wollen.
Natürlich ist es eigentlich zu den Juden geschrieben (Christen gab es damals ja noch nicht) doch ich denke, wie viele andere Psalmen auch, können wir diesen auch auf uns übertragen und als Zuspruch für uns nehmen.
Wohl dem der kein Sünder ist, könnte man den ersten Teil überschreiben. Der Psalm benutzt hier drei verschiedene Worte, um dies zu umschreiben: ''Gottlose'', ''Sünder'' und ''Spötter''. Ich glaube, man muss sich hier den Begriff Sünder einmal genauer anschauen. Gerade auch im Neuen Testament wird auch (z.b. 1, Joh. 1) oft davon gesprochen, dass auch wir Sünder sind. Gehören wir also auch zu der Gruppe, von denen hier gesprochen wird? Sünde an sich hat eigentlich eine doppelte Bedeutung. Im eigentlichen Sinn heißt Sünde nur einfach ''Trennung von Gott''. Im übertragenen Sinn wurde dann das Wort auch für all die Dinge genommen, die uns von Gott trennen können. Sünde ist so jetzt auch alles das, was wir gegen Gottes Willen tun.
Und da wir alles keine perfekten Menschen, wie Jesus sind, sind wir alles noch Sünder, weil wir immer wieder sündigen. Und doch unterscheidet uns ein wichtiger Punkt von dem Sünder, wie er hier im Psalm genannt ist. Dadurch, dass wir an das heilbringende Opfer Jesu am Kreuz von Golgatha glauben, ist uns unsere Schuld vergeben. Jesus hat für uns die Trennung von Gott aufgehoben!
Auch wenn wir immer noch sündigen, gehören wir nicht mehr zur Gruppe der Sünder. Uns gilt die Zusage des Psalms, dass wir sind, wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist. Der Wasserbach, der uns versorgt ist Gott und sein Wort, über dem wir Tag und Nacht sinnen sollen. Durch diese Kraftquelle können unsere Blätter wachsen und wir viel Frucht bringen.
Doch was sind diese Früchte? Immer wieder hört man, dass man als Christ die 10 Gebote erfüllen muß. Ist diese Erfüllung eine Frucht? Nicht, wenn dort neben den Geboten das Wort ''muß'' steht. Nach Römer 7,6 sind wir frei vom Gesetz - wir müssen es nicht mehr erfüllen, um bei Gott Gnade zu finden. Die Gnade hat uns allein Jesus gebracht. Wenn wir den Willen Gottes erfüllen, ist dies kein ''muß'', es kann nur noch die Weitergabe der Liebe sein, die wir von Gott zuerst erhalten haben. Es ist kein Zwang - genauso, wie ein Ehemann seiner Frau keine Blumen kaufen ''muß'' - doch wenn er sie liebt und von ihr geliebt wird, wird er ihr auch mal eine Freude machen wollen. Früchte sind das, was aus der Liebe wächst, sei es bei Menschen oder auch bei Gott.
Wenn wir uns also vom lebendigen Wasser Gottes stärken lassen, treiben aus uns fast von alleine Früchte.
Läßt auch du dich von diesem lebendigen Wasser versorgen?
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Tag