William McDonald schreibt: „Geld wird hier »ungerechter Mammon« genannt. Es ist nicht an sich schlecht. Doch wäre vielleicht Geld gar nicht nötig, wenn die Sünde nicht in die Welt gekommen wäre. Und Geld ist »ungerecht«, weil es normalerweise für Zwecke benutzt wird, die ganz und gar nicht zur Verherrlichung Gottes dienen. Es steht hier im Gegensatz zum »Wahrhaftigen«. Der Wert des Geldes ist unsicher und zeitlich, der Wert geistlicher Reichtümer ist unveränderlich und ewig“. In Lukas 16, 10-15 sagte Jesus als praktische Hinführung zu den Pharisäern, die mit ihrer Glaubenspraxis genau diesem ungerechten Verwalter entsprachen folgendes: „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu wart, wer wird euch das Wahre anvertrauen? Und wenn ihr mit dem Gut eines anderen nicht treu wart, wer wird euch das Eure geben? Kein Knecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon! Das alles hörten aber auch die Pharisäer, die geldgierig waren, und sie verspotteten ihn. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen; denn was bei den Menschen hoch angesehen ist, das ist ein Gräuel vor Gott“. Die Pharisäer legten dem Volk große, nicht zu tragende Lasten menschlicher Gebote auf, rührten selbst aber keinen Finger, und machten so das göttliche Gebot zunichte. Sie waren demnach alles andere als im Geringsten treu, sondern geldgierig, bestechlich, hartherzig, heuchlerisch und von sich selbst überzeugt – unfähig und unwillig sich vor Gott zu demütigen und gerecht zu handeln. Sie waren mit Ausreden, Erklärungen und Stellungnahmen immer schnell bei der Hand um sich zu rechtfertigen und als treue und gottesfürchtige Diener selbst darzustellen. Vor Menschen mögen sie dadurch vielleicht mitunter anerkannt sein, weil sich manche blenden ließen, aber vor Gott war ihr Verhalten ein Gräuel. Letztlich klärt Jesus seine Jünger darüber auf, was er mit diesem Gleichnis wirklich meint.
Er will damit sagen, dass wenn seine Jünger genauso handeln und denken würden wie die Söhne dieser Welt, sie nicht gleichzeitig Gott dienen können. Beides zusammen verträgt sich nicht, denn entweder wird man das eine hassen und das andere lieben, oder man wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ein Jünger oder Nachfolger Jesu kann nicht beides gleichzeitig tun - Gott dienen und nach Reichtum streben. Aus den vielen anderen Gleichnissen von Jesus wissen wir aber, dass der Dienst für Gott dafür im Himmel reichlich belohnt werden wird. Daß wir auch Geld zum Leben und für den Dienst am Evangelium brauchen weiß Gott. Aber wenn die benötigten Mittel zum Selbstzweck mutieren und sich alles nur noch um das Geld dreht, unabhängig von allem tatsächlichen Bedarf, stimmt etwas ganz und gar nicht. Gott ist durchaus großzügig und daß man als Christ nur immer von der Hand in den Mund leben muss stimmt sicherlich nicht. Aber wir werden aufgefordert unser Herz, unsere Einstellung und unsere Motive zu überprüfen und vor allem vor Gott ehrlich und demütig zu sein und zu bleiben. Gott weiß was wir benötigen. Darum sollen wir vor allem ihm vertrauen. In Matthäus 6, 30-33 steht entsprechend: „Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage“.