Vorige Woche beschlossen mein Mann und ich in den Türnitzer Alpen zu wandern. Auch wenn das Wetter zu wünschen übrig ließ, genossen wir es durch Gottes Schöpfung zu marschieren und staunend den kommenden Frühling zu beobachten. An manchen Stellen war der Weg noch mit dicker Schnee- und Eislast beladen, doch gegengleich war der Waldboden, wie von Gottes Hand gestreift, mit Unmengen Schneerosen bedeckt. Wir nutzten wie immer das Gehen um Gottes Nähe zu suchen, um ihm Anbetung, Lobpreis und Fürbitte zu bringen, und kamen gut voran.
Es waren nur wenige Leute unterwegs. Auf halber Strecke trafen wir ein Paar, welches wie wir den Gipfel des Kogels erreichen wollte. Ein Stück weit gingen wir gemeinsam plaudernd den Weg entlang, bis wir zu einer Wegkreuzung kamen, welche die Forststraße, auf der wir unterwegs waren, mit dem Almwiesenweg kreuzte. Mein Mann wollte über die steilere, doch schneefreie, Almwiese den Gipfel besteigen, das Paar sagte, dass sie immer auf der flacheren Forststraße zum Gipfel bleiben, weil es leichter sei. Da ich den Anstieg über die Almwiese als sehr anstrengend kenne, plädierte ich ebenso auf dem leichteren Weg zu bleiben. So setzten wir gemeinsam mit dem Paar unsere Wanderung zum Gipfel fort. Wir kamen kurz darauf auf eine schattige Wegstrecke, wo Schnee und Eis das Gehen mächtig erschwerten, und wir kamen nur mühsam voran. Ins Gespräch vertieft, musste ich wohl unaufmerksamer gewesen sein. Denn es geschah, dass ich auf einer verdeckten Eisfläche ausglitt, dass es mir beide Füße vom Boden wegzog. Ich kam zu Sturz und landete unsanft auf meinem Rücken, auf den ich meinen Rucksack trug, in dem sich Thermoskanne und Wasserflasche befanden. Im ersten Moment war ich erschrocken, doch langsam kam ich wieder auf die Beine. Dankbar stellte ich fest, dass nichts Gröberes geschehen ist und wir gingen vorsichtiger weiter als vorher. Der Weg bis zum Gipfel war wirklich noch ein Abenteuer, da es uns noch manche Herausforderung wegen dem Glatteis brachte und ich bereute innerlich längst, dass ich mich für diesen doch anscheinend leichteren Weg entschieden habe. Das Paar ging uns voraus und wir kamen, wenn auch später, gut am Gipfel an.
Es hat sich erwiesen, dass der leichtere Weg nicht immer der bessere Weg ist, und mit der Erkenntnis betrachte ich unseren Weg mit Gott. Wie im Leben so auch im Glauben wählen wir oftmals den leichteren Weg und werden dadurch aufs Glatteis geführt. Wie oft ging es mir, besonders als Jungchrist so, dass ich es mir im Glaubensleben leichter machen wollte, den mir angenehmeren Weg wählte, um daraufhin furchtbar zu straucheln? Manchmal ist es schwer, den richtigen Weg zu finden, doch wenn wir auf Gott hören, wissen wir genau, wo es langgeht.
Wenn wir bedenken dass Jesus der Weg die Wahrheit und das Leben ist (Johannes 14:6) , dann können wir davon ausgehen, dass „sein Weg“ der richtige ist. Wenn er die Wahrheit ist, dann wird es auch stimmen, was er sagt! Um Ihn zu verstehen, müssen wir uns aber auf eine Beziehung mit ihm einlassen und die Bibel lesen, damit wir hören können, was er uns ansagt. Natürlich ist es dann notwendig, dem Ratschluss Gottes auch zu folgen, sonst macht es keinen Sinn. Wir Menschen neigen dazu, zumindest kann ich es von mir sagen, selbst klug zu sein. Oftmals kommt es zum Gerangel in meinem Herzen, nicht dem eigenen Denken nachzugehen, deshalb muss ich mich wie David (Psalm 139) betend mit Gott auseinandersetzen, damit ich weiß wohin „sein Weg“ mich leiten will. Mit der Zeit habe ich es mir angewöhnt, erst weiterzugehen, wenn ich den absoluten Frieden in meinem Herzen habe. (Johannes 14:27) Gottes Frieden bezeugt mir, dass ich richtig bin, deshalb suche ich seine Nähe, um sicher zu gehen.
Es ist wichtig, dass wir im Hier und Jetzt den richtigen Weg einschlagen, damit wir gut vorankommen, denn Jesus ist nicht nur der Weg, sondern auch das Ziel. So wie wir beim Wandern den Gipfel des Kogels als unser Ziel vor uns hatten, so dürfen wir nicht vergessen wohin wir als Christen eigentlich gehen. Unser Weg führt zu ihm in die Ewigkeit, er führt uns zum ewigen Leben mit Gott! Amen
(Psalm 139,24)
Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe, und führe mich den Weg zum ewigen Leben.
Seid herzlichst gesegnet, eure