3. … weil Jesus der Bibel glaubt
Jesus sagt zum Vater: „Dein Wort ist die Wahrheit“ (Joh 17,17). Damit meint er die Bibel, und stets verwies er bei Streitgesprächen auf die Schrift als einzige und entscheidende Autorität.
Wer an Jesus glaubt, muß auch dieselbe Meinung von der Bibel haben wie Jesus. Du kannst nicht gleichzeitig sagen: „Ich glaube an Jesus“, und: „Jesus hat sich geirrt oder gelogen.“ Nein, das geht nicht!
Dazu ein Beispiel: Im Dritten Reich wurden die Baptisten- und Brüdergemeinden im Bund evangelisch-freikirchlich Gemeinden (BEFG) zwangsvereinigt. Das blieb danach auch in der DDR so. Bei den meisten Baptistengemeinden hatte sich schon damals die Bibelkritik durchgesetzt; die Brüdergemeinden hielten hingegen an der Bibel als dem Wort Gottes fest. Auf einer Tagung des BEFG der DDR fragte nun ein Baptist einen Brüdergemeindler: „Ich verstehe nicht, wie ihr immer so sehr die Bibel betont. Wir glauben doch beide an Jesus, nicht an die Bibel!“ – „Ja,“ antwortete der „Bruder“, „ich glaube an Jesus; aber ich glaube an den Jesus der Bibel!“
Verstehst du, worum es geht? Woher kennen wir Jesus? Woher kennen wir das Evangelium? Allein aus der Bibel! Wenn also die Bibel nicht wahr wäre, woher soll dann unser Glaube kommen? Oder wie Zinzendorf dichtete: „Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn?“ Paulus schreibt:
Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden. Wie werden sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger? … Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi. (Röm 10,13.14.17)Das Wort, aus dem die Verkündigung kommt, ist das Evangelium. Nur wer dieses Evangelium hört, kann daran glauben; und nur, wer an den Herrn Jesus glaubt, den dieses Evangelium verkündigt, wird gerettet. So lehrt es die Schrift. Wenn du hingegen meinst, an der Bibel Abstriche machen und dir dein eigenes Evangelium zurechtbasteln zu können, baust du deinen Glauben nicht auf Gottes Wort; du glaubst dann an einen anderen Jesus und somit an ein anderes Evangelium. Und über jedes andere Evangelium bleibt das Urteil Gottes bestehen:
Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, der sei verflucht! (Gal 1,8ff)Wenn nicht die Bibel die einzige Grundlage deines Glaubens ist (und zwar die ganze Bibel als Gottes unfehlbares Wort), dann ist dein Glaube nur ein Luftschloß; du baust auf Sand! Dann glaubst du an ein anderes Evangelium und einen anderen Jesus! Und dieses Luftschloß wird eines Tages zerplatzen wie eine Seifenblase, dieser Glaube wird wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, wenn du am Jüngsten Tag dem wahren Jesus als Richter begegnen mußt – und dann wird es zu spät sein; der Herr wird zu dir sagen: „Ich habe dich niemals gekannt. Hinweg von mir, du Übeltäter!“
3.1 Als Gottes Sohn kann Jesus weder lügen noch sich irren
Jesus sagt, daß er der Sohn Gottes ist.* Ist das wahr oder nicht? Es kann nur entweder wahr oder falsch sein, dazwischen gibt es nichts.**
Wenn das wahr ist, dann kann Jesus weder lügen noch sich irren: „Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge, noch ein Menschensohn, daß er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun, und geredet haben und es nicht aufrecht halten?“ (4Mo 23,19)
Wenn es nicht wahr ist, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12) – oder doch nur ein Irrlicht? Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6) – oder war er doch nur im Irrtum? Und dann weder Weg noch Leben?
Nein, Jesus ist und bleibt das Licht der Welt, und zwar das einzige; wer anderen „Lichtern“ folgt, folgt Irrlichtern. Jesus ist und bleibt der Weg, die Wahrheit und das Leben; und wer anderen Wegen und „Wahrheiten“ folgt, ist auf dem Holzweg, folgt einem Irrweg und einer Lüge; er wird nicht das Leben finden, sondern das Verderben.
(Schluß folgt)
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* Vgl. Mt 16,16f; 26,63f; 27,43; Mk 3,11f; Lk 4,41; 22,70; Joh 10,36 u.v.a.
** Diese Argumentation fand ich bei C.S. Lewis. Seine Logik hierzu ist brillant, doch in manch anderen wichtigen Punkten ist seine Theologie sehr mit Vorsicht zu genießen.