Je älter man wird, desto schneller meint man, dass die Zeit vergeht. Im Urlaub geht die erste Hälfte meist gefühlt sehr langsam vorbei. Die zweite Hälfte dagegen verfliegt gefühlsmäßig schneller. Wie lang kann einem aber das Warten vor einer mündlichen Prüfung sein? Oder das Warten auf das Ergebnis? Eine Nacht ohne einschlafen zu können, kann lang werden. Die Wahrnehmung der Zeit kann subjektiv verschieden sein.
Wir sollen das Leben als Geschenk Gottes nehmen, egal wie kurz es hier für einige nur sein mag. Mein Vater starb mit 42 Jahren und der Besitzer von den Ferienwohnungen ist 92 Jahre alt. Dank der Medizin können die Menschen heute älter werden. Zeit nehmen für das, was einem wichtig und lebenswert erscheint. Klar, Pflichterfüllung muss sein. Ansonsten muss man einfach seinen Akku auftanken. Man kann nur geben, wenn man selber “geladen” ist.
Als Kind las ich gerne und lange. Im Bett las ich heimlich unter der Bettdecke weiter – mit der Taschenlampe. Meine Eltern wollten eigentlich, dass ich schlafe. Sie schimpften nicht. Mein Vater brachte die fast leeren Batterien aus der Schule mit und legte diese in die Taschenlampe. So konnte ich nie lange lesen, wie ich wollte.
So ist das auch mit uns. Bei einem fast leeren Akku können wir nicht geben und überleben auch nicht lange. Im Alltag haben wir unsere häuslichen und beruflichen Pflichten zu erfüllen. Den Hobbies gehen wir auch nach. Mit zunehmendem Alter lernen wir meist, die Zeit dankbar anzunehmen und gelassen damit umzugehen. Fünfe gerade sein zu lassen, Arbeit kann auch schon mal liegen bleiben. Trat in den jüngeren Jahren mal Langeweile auf, weil eine gewisse Zeitspanne nicht ausgefüllt war, so nimmt man diese Zeitspanne im Alter gelassen hin und nutzt sie zum Auftanken, zum Nachdenken......
Die Zeit ist zu wertvoll, um vergeudet zu werden. Wer zu knauserig damit umgeht, verliert auch die Freude am Leben. Es kommt auf das rechte Maß an. Das wünsche ich dir heute: Zeit erfüllt leben, die aber dir und deinem Akku auch hilft, sich wieder aufzuladen.