Und wenn wir nun durch das Evangelium Jesu Christi Erlösung, ewiges Leben und das Reich Gottes als Erbe erhalten haben, vor welchem Mangel oder welcher Unsicherheit im Leben sollten wir uns wirklich noch fürchten? Paulus schreibt in Römer 8, 31-32: ''Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?''An unserem Gebetsleben können wir unser geistliches Leben ablesen. Und wer nicht oder nur wenig betet, oder in falscher Weise, der hat nichts und erhält auch nichts (Jakobus 4,2). Rechte Fürbitte zum Beispiel sucht nicht die äußere Form oder die Häufigkeit, sondern die Wirklichkeit Gottes im Leben dessen, für den man beten will. Darum hat der Mitarbeiter des Paulus, der Grieche Epaphras, dies auch genau so formuliert, wie es besser und klarer nicht sein könnte: ''... erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist'' (Kolosser 4,12). Beten wir nicht auch: ''Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden'' (Matthäus 6,10)? Dieser Wille Gottes ist dynamisch weil nicht immer für jeden und alles jetzt, später oder nie Gültigkeit haben kann. Der Wille Gottes ist immer die persönliche Wahrheit und geistliche Realität im Leben eines Kindes Gottes - ganz individuell und persönlich und niemals zu spät. Sören Kierkegaard schrieb einmal: ''Beten heisst nicht, sich selbst reden hören. Beten heisst: Stillewerden und Stillesein und Hören, bis der Betende Gott hört''. Gebet soll ein Ausdruck unserer Beziehung zu Gott sein - alleine oder in Gemeinschaft - in Gedanken oder hörbar.
Wenn wir das Gebetsleben des Menschen Jesus zu seinem Vater in der Bibel studieren, werden wir diesen innigen Beziehungswunsch ganz klar erkennen. Jesus und Gott waren und sind eins und in allem einig (Johannes 10,30). Gott erhört Gebete (Psalm 65,3: ''Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir''). Und Gott möchte gebeten werden, denn er liebt die Seinen und ist ihr ewiger Vater. Es ist unsere Verantwortung zu beten und Jesu Verantwortung diesen Gebeten mit Blut erkaufte Autorität zu geben. Es gibt keinen anderen Grund für Gott unsere Gebete zu erhören, außer durch Jesus Christus, der für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist. Wenn wir dann trotz unseres Gebetes manchmal erleben, daß etwas nicht so geschieht wie wir dachten, heißt das nicht unbedingt, daß Gott das Gebet nicht erhört hat. Je näher wir Gott im Geist sind, desto mehr wird sein Wille auch unser Wille und wir können bitten was wir wollen - es wird uns geschehen (Matthäus 21,22). Was uns wichtig ist, darf uns auch etwas kosten (Psalm 35,15). Ob man halbherzig und mit ''links'' um etwas ''ringen'' kann? Um Frucht dürfen wir Gott immer bitten , denn gute Werke in der Erkenntnis und Wirklichkeit Gottes, schenken uns geistliche Weisheit und Einsicht (Kolosser 1, 9-11). Wer diese Weisheit ''erwerben'' will, der tut es gut, ''denn der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit und erwirb Einsicht mit allem, was du hast'' (Sprüche 4,7).