Woche für Woche ist immer wieder ein Sonntag. Was machen die Leute eigentlich am Sonntag. Wie erleben sie diesen Tag? Freuen sie sich, ärgern sie sich, langweilen sie sich?
Trotz aller Unerschiede in Alter, Geschlecht, Ausbildung und Beruf erleben doch alle den Sonntag als besonderen Tag in der Reihe der Tage.
Am Sonntag kann die Zeit so gestalten, wie man will. Kein Beruf bestimmt den Ablauf. Keine Öffnungszeiten von Geschäften bestimmen die Reihe des Einkaufes. Man kann Sachen machen, die man in der Woche nicht schafft. Sehe ich den Terminkalender der Kids, dann frage ich mich, wo das noch hinführen soll. Eine Schülerin hatte fast jeden Tag eine Aktion (Tanz, Klavier, Ballet,Chinesisch lernen, Schwimmen), einen Tag frei und am siebten Tag meist eine Veranstaltung von einem Verein. Wann durfte dieses Kind Kind sein? Der Sonntag kann aber auch unerfreuliche Gefühle hervorrufen: Die Familie ist mal zusammen und erlebt Gemeinschaft, jedoch nörgelt der Vater herum, die Mutter lässt ihren Unmut von der ganzen Woche heraus und fordert Handlungen von einem, der Streit um das Fernsehprogramm, wenn es nur eine TV-Möglichkeit gibt.
Einige wissen nichts mit der Zeit des Sonntags anzufangen. Viele sehen nur noch den Sinn in ihren beruflichen Leistungen. Die Lebenshetze der Arbeit hat sich in den privaten Alltag eingeschlichen. Immer in Spannung und abrufbereit. Die Dauerspannung kann zum Stress werden.
Was können wir tun? Die Ruhe des Sonntags als Gegenpol zur Hektik des Alltags zum Zuge kommen lassen. Das verschafft dem Körper die notwendige Erholung. Durch längeren Schlaf, durch Wanderungen in der Natur lässt sich ein Gegengewicht zum Wochenalltag einbauen.
Gott ruhte auch am siebten Tag. Die Ruhe lädt zur Besinnung, zum Nachdenken über das Erlebte und das, was entschieden werden muss: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Der Gottesdienst setzt Akzente und gibt Orientierung. Selbst im dritten Gebot steht: Du sollst den Feiertag heiligen.
Ich wünsche dir, dass du entschleunigen kannst, um Zeit für dich zu haben.