Gott ja, aber Jesus? Es gibt Menschen, die nichts gegen die Vorstellung haben, daß es einen Gott gibt. Es ist ihnen nicht unangenehm. Leider reicht manchen ein wenig Weihrauch und Gerassel um sich gut zu fühlen. Aber die Notwendigkeit der Errettung empfinden sie höchstens als intelektuelles Problem. Mit dem Begriff ''Gnade'' können sie nicht wirklich etwas anfangen. Und daß man sogar ''in der Gnade wachsen soll'', halten sie doch für etwas übertrieben und fundamentalistisch, also im Grunde überzogen und eher überflüssig. Die Frage ist, wie wir uns selbst sehen und was wir von uns selbst halten? Und zwar vor Gott, nicht zwangsläufig was andere von uns halten - positiv wie negativ. Daß man viel von sich selbst und wenig von anderen halten kann, haben nicht erst die Pharisäer bewiesen (2. Timotheus 3,2). Und wenn wir ehrlich sind, steckt ein wenig pharisäische Natur auch heutzutage noch in uns Christen drin. Paulus hat den Gläubigen in Rom nicht umsonst ins Stammbuch geschrieben, daß sie maßvoll mit sich selbst umgehen sollen. Sie sollten nicht mehr von sich halten als es rechtens ist (Römer 12,3). Grundsätzlich sollten wir wissen, daß wir nicht durch eigene Anstrengungen wachsen, sondern allein durch Gottes Wirken - genau das ist Gnade (Kolosser 2,19)! Es gibt also definitiv nichts, worauf wir uns etwas einbilden könnten. So ein von oben verordnetes Wachstum, beinhaltet sicherlich auch manche Niederlage und Enttäuschung. Das gehört dazu. Wer von Herzen an Jesus glaubt, kann aber nie von Gott enttäuscht sein, egal was passiert, sondern er wächst in der Gnade. Wir sollen und dürfen (im Vertrauen) unseren Lebensweg annehmen ohne darüber verbittert zu sein oder ungläubig zu werden.
Jemand, der den Notwendigkeiten der Erziehung durch Gottes gute Hand nichts abgewinnen kann und will, hat letztlich vor Gott noch nicht kapituliert. Er ist nur oberflächlich religiös und kann demnach auch mit Jesus Christus nicht wirklich etwas anfangen. Dann war er für solche eben lediglich ''ein guter Mensch'', der am Ende aus Neid und Bosheit heraus getötet wurde. An diesen Jesus glauben wir nicht, sondern wir glauben als von neuem geborene Gläubige an den biblischen Jesus, den Sohn Gottes und das Lamm Gottes. Als Christen, die in der Gnade wachsen, müssen wir sicherlich nicht gebeugt und zerknirscht in der Tretmühle des Lebens uns permanent seelischen Muskelkater abholen. Aber klar sollte trotzdem sein, daß wir nicht bei Stillstand wachsen können. Jesus wird nicht in uns groß wenn wir uns selbst groß machen und selbst empfehlen. Wir haben es nötig in der Gnade zu wachsen! Selbst diese Erkenntnis kommt nicht aus uns, sondern ist weitere Gnade von oben. Alle biblischen Männer und Frauen haben aus ihren Fehlern, Begrenztheiten und Oberflächlichkeiten gelernt. Sie waren schwach und wurden durch Wachstum in der Gnade stark in Jesus Christus! Auf diese Weise wurden sie für sich selbst und andere ein Segen! Das war ihre Berufung. Und das zählt unbedingt auch für uns - und zwar mit den besten Empfehlungen des ewigen Gottes!