Und ebenso kann man das auch auf die heutige Christenheit übertragen, die ja auch teils versucht die Gläubigen dazu zu verleiten, im gekreuzigten Sohn Gottes Jesus Christus nicht die vollkommene Rechtfertigung zu sehen, sondern zusätzliche Forderungen stellt und Ansprüche verkündigt oder einfach die göttliche Gnade in ihrem Anspruch und ihrer Autorität klein macht. Zum Beispiel kann man als Bedingung eine Mitgliedschaften in einer bestimmten Kirche nennen, Spenden, Werke, Treue, Bußübungen, Traditionen, Unterordnung, Gehorsam etc. Nicht das diese Dinge für sich genommen nicht auch in ein echtes Christenleben passen könnten, aber wer dies blindlings einfordert oder als Bedingung zur Seligkeit zementiert, um sicher zu sein auch nicht aus der Erlösung zu fallen, der macht das Opfer Jesu am Kreuz zu einem Werk ohne Kraft. Zudem auch die Ansicht, man könne als neugeborener Gläubiger wieder aus der Erlösung fallen, ebenso ein Akt des Unglaubens und der Werkgerechtigkeit darstellt. In Römer 8, 38-39 schreibt der Apostel Paulus: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“. Wenn ich selbst in den Zeiten die noch vor mir liegen mich so verhalte (aus welchen Gründen auch immer) daß ich aus der Erlösung fallen könnte, ist das dann nicht etwas Zukünftiges? Paulus sagt, daß selbst dies uns nicht von der Liebe Gottes trennen kann. Werke des Gesetzes sind keine Werke des Glaubens.
Sonst wären auch die damaligen Pharisäer und Schriftgelehrten (zumindest nach außen) von Jesus nicht kritisiert und verurteilt worden. Aber genau dies war geschehen wie wir wissen (Matthäus 3, 7-10). Wir wissen, daß sowohl Paulus als auch Petrus ihre Lektionen lernen mussten. Sie waren beide keine unfehlbaren Menschen oder die geistlichen Überflieger. Aber sie waren bereit zu lernen, sich korrigieren und belehren zu lassen und sind in ihrem festen Vertrauen auf das vollkommene Werk Jesu am Kreuz immer mehr zu den Männern geworden, die uns Gottes vollkommenen Ratschluss weitergegeben haben (Apostelgeschichte 20,27). Und dies damit wir am inneren Menschen mehr und mehr zunehmen und unser Vertrauen nicht auf Werke oder Kirchen oder uns selbst richten, sondern einzig und allein an den Urheber unseres ewigen Heiles. In Hebräer 12, 1-3 steht: „Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst“. Auch wir heutigen Christen, sollten durch unser Verhalten für die ewige (glückselige) Wahrheit ein klares Bekenntnis zur Gnade Gottes abgeben. Und zwar eine Gnade die auch Gnade ist. Diese innere Wahrnehmung und Erkenntnis allein in Jesus Christus alles zum Heil und zum Segen erhalten zu haben, verändert dann auch unser Verhalten. Amen.