Das hört und liest man ja immer wieder: ''Ihr Christen, wo ist der Beweis für einen Gott''? Solche Menschen sprechen dann gerne davon, daß die Gläubigen hier eine Bringschuld und Beweislast haben. Und wenn sie da nichts vorbringen können, sollen sie gefälligst den Mund halten. So oder ähnlich begegnet sowohl die ''aufgeklärte Gesellschaft'' als auch einzelne Gottesleugner den Christen. Im Eingangstext wird deutlich, daß dieses Verhalten im Grunde nichts Neues ist. Schon damals forderten die ''aufgeklärten'' Griechen mit ihrem philosophischem Gedankengut so etwas wie Weisheit. Die definiert sich wie folgt: ''Weisheit bezeichnet vorrangig ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu identifizieren''. Und da fängt es ja schon an, wenn man nun Gott mit ins Spiel bringt. Logik und Sinn im Kreuz zu sehen ist für Ungläubige ein Ding der Unmöglichkeit. Wie sollte ein menschgewordener Gott durch seinen Tod die Menschen retten und erlösen? Es ist, wie geschrieben steht, eine Torheit, also etwas überaus Dummes und Schräges in ihren Augen. Die Korinther waren Griechen und dem Intellekt schon allein traditionell sehr zugeneigt. Das hatte auch auf die dortigen Christen seinen Einfluss. Sie wollten dem Wort vom Kreuz gerne einen intellektuellen Anstrich geben, weil es sich wohl zu einfach anhörte was da gelehrt wurde. Heute würde man das vielleicht ''Vergeistlichung'' nennen oder auch ''Werkgerechtigkeit'' , wenn man nämlich meint, daß der einfache Glaube an den gekreuzigten Jesus Christus nicht genug ist zur Errettung. Das war ja die Meinung der Schriftgelehrten und Pharisäer. Der Apostel Paulus thematisierte dies in seinem Brief. Er verwies dann auch auf die Juden, die Zeichen forderten - Jesus tat vor ihren Augen diese Zeichen und Wunder, aber sie hielten dies für dämonische Tricks (Lukas 11,15). Sie akzeptierten also nur ''Wunder'' die sie dafür hielten. Ebenso ist es doch heute. Selbst wenn Christen übernatürliche Dinge als Beweismittel anführen könnten, würden die Atheisten das nicht ernstnehmen und anerkennen und Ausreden finden. Die Weisheit Gottes im Evangelium braucht keine hochtrabenden und beweispflichtigen Argumente auf intelektuell hohem Niveau, um wahr und echt und erfahrbar zu sein.
Gott macht es eher anders herum - um der eingebildeten Welt und Gesellschaft zu zeigen, wie einfach und effektiv die Wahrheit wirksam sein kann bei denen, die weder nach Zeichen und Wundern oder menschlicher Weisheit suchen und das von anderen einfordern. William McDonald schrieb dazu: ''Wie wahr ist es doch, daß Gott Freude daran hat, seine Pläne auf Wegen zu erreichen, die den Menschen töricht erscheinen. Wie oft benutzt er Methoden, die die Weisen dieser Welt verlachen würden, und doch erreicht er damit mit wundervoller Genauigkeit und Effektivität seine Ziele''. Gott muss niemanden um Rat fragen, wenn es darum geht, von Sünde, Tod und Teufel zu erretten. Menschen, die einen religiösen Anstrich haben (damals wie heute), aber nicht wirklich an die Kraft des einfachen und geraden biblischen Evangeliums glauben, meinen aber oft, sie sind Gottes Ratgeber und machen anderen Menschen das Leben des Glaubens unnötig schwer. Sie werden einmal ihr Urteil tragen. Und die Menschen, die sagen sie würden ja glauben, wenn die Christen anerkannte Beweise vorlegen, belügen sich letztlich selbst. Warum? Weil sie wie die Juden Zeichen und die Griechen Weisheit außerhalb des Willens Gottes als Voraussetzung für Glaubwürdigkeit fordern. Ich denke solche würden sogar mit Gott persönlich verhandeln, wenn er vor ihnen steht und Vorschläge machen, wie man das mit der Erlösung und Errettung doch viel besser managen und umsetzen könnte ohne Kreuz und Blut. Und wisst ihr was? Genau das geschieht im frommen Humanismus, in der religiösen Ethik, in der Lehre des Koran, des Buddhismus und auch im Atheismus. Letztere sind dann eben etwas radikaler und sagen einfach, daß das mit Gott alles nur Einbildung ist und maximal einen therapeutischen Nutzen hat für besonders labile und lebenuntüchtige Zeitgenossen. Aber es ist und bleibt wie es geschrieben steht: ''Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft...''. Amen.