Kann ein Gesetz ein Trost sein? Ich denke das kommt immer auf meinen inneren und äußeren Standpunkt und Zustand an. Lebe ich beispielsweise in einem anarchistischen, verarmten Land in dem nur Unterdrückung und Bevormundung vorherrscht, würde ich ein Gesetz von außen, daß mir Ordnung, Freiheit, Arbeit und Versorgung verheißt von Herzen annehmen und lieben. Da würde ich garantiert nicht lange überlegen und mich diesem Gesetz gerne unterordnen bzw. dem, der es gegeben hat. Die Einsicht, daß ich dieses neue Gesetz sehr nötig habe und im Grunde ohne Gott ein jämmerliches Dasein friste, muß von mir kommen. Es gibt Menschen, die behaupten: ''Wo ich bin ist oben! Und wenn ich unten bin, dann ist unten oben!'' So eine selbstgefällige und hochmütige Einstellung wäre ein Beispiel dafür, wie es ist wenn man in seiner Sünde trotzig verharrt. Nach welchem Maßstab richte ich mich selbst? Geht es mir nur dann schlecht wenn ich das selbst erkenne? Und ist bei mir alles in Ordnung wenn vor allem ich das so sehe? Unsere Wahrnehmung der Dinge in uns und um uns herum ist nicht selten trügerisch und verkehrt. So passiert es schnell, daß wir von uns selbst mehr halten als es gut sein kann (Römer 12,3). Oder wir verlassen uns in falscher Sicherheit auf unseren Einfluß, unsere Güter, Talente, Beziehungen und Ressourcen (Lukas 12,20). Das kann ins Auge gehen.
Wer nun stolz ist, den tröstet kein Gesetz. Wer die Augen vor sich selbst verschließt, der sieht sein Elend nicht. Als Christen wissen wir nur zu gut wie es in der Welt aussieht und wieviel Unrecht, Bitterkeit, Kälte, Egoismus, Lüge und jede Menge Unheil überall zu finden ist. Wie furchtbar und trostlos wäre es dann, wenn Gott uns sein Wort und sein Gesetz nicht hinterlassen hätte? Wenn ER uns zwar die Erlösung anbietet uns dann aber bis zum Ableben uns selbst überlassen würde? Wir würden nur nach dem Lustprinzip leben und uns unsere eigenen Gebote, Gesetze und Vorschriften machen. Das Chaos wäre perfekt! Jeder hätte andere Vorstellungen und Wünsche. Wenn wir Fehler machten, hätten wir keine Orientierung und keinen Trost, wären unbarmherzig und maßlos. Gottes Wort macht klug (Psalm 119,104). Wenn nicht vorher, dann meist hinterher: ''Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich, nun aber halte ich dein Wort: Du bist gütig und freundlich, lehre mich deine Weisungen'' (Psalm 119,67-68). Vermutlich brauchen wir stets einen ''Anreiz'' zum Gehorsam. Oft geschieht das durch unser Versagen und die Folgen und das schlechte Gewissen. Wir werden kein perfektes Leben auf Erden leben können. Gott weiß das. Was wir erleben und erfahren und auch erleiden wird uns nicht dauerhaft schaden oder verzweifeln lassen. Gott ist liebevoll und sanftmütig und letztlich wird denen, die Gott lieben alles zum Besten mitwirken (Römer 8,28). Lassen wir uns anleiten und trösten - es lohnt sich!