Eine Bekannte verabschiedete sich, um in den Urlaub zu fahren. Vierzehn Tage Lanzarote. Bedingt durch die Schulaufgaben konnte ich nicht so anrufen, wie ich wollte, um zu fragen, wie es gewesen war. Sie wollten Rad fahren, wandern, aber auch den Strand genießen. Voller Freude verabschiedete sie sich. Dann erreichte ich sie. Aus vierzehn Tagen wurden vier Tage. Sie brach sich den Knöchel, musste dort ins Krankenhaus. Sie mussten den Urlaub abbrechen, nach Hause fliegen, dort ins Krankenhaus. Dort wurde sie operiert und humpelte nun auf zwei Krücken durch die Wohnung. Ihre frohen Erwartungen schlugen leider in eine herbe Enttäuschung um.
Wie schnell kann eine Chance zur Krise werden oder eine Krise zur Chance. Jeder will, dass sein Leben gelingt. Man plant und macht. Man erhofft sich keine verpassten Chancen, sondern erfüllte Augenblicke. Darum sind die Pausen so wichtig, in denen wir unsere Prioritäten überdenken. Stimmen sie noch? Sind die Maßstäbe verrutscht?
Ein wichtiges Moment dabei ist das Gebet. Ohne Gebet, ohne dem Gespräch mit Gott kann ich mir ein Überdenken nicht vorstellen. Er nennt die Maßstäbe, die ihm gefallen. Manche Dinge kann er mir auch nur sagen. Manche Dinge können mir Freunde kritisch sagen, weil sie einen anderen Blickwinkel zu dem Problem haben. Ich brauche beides, denn manchmal gebraucht Gott Menschen, um mir etwas zu sagen.
Unsere Zeit und unser Leben liegt in Gottes Händen. Wenn ich dies weiß, so habe ich Ermutigung, aber auch Verantwortung.
Ich wünsche dir, dass du mit ihm gelassen in den Tag gehen kannst, um ihn erfüllt zu (er)leben.