Eine einzige Bitte habe ich an den Herrn. Ich sehne mich danach, solange ich lebe, im Haus des Herrn zu sein, um seine Freundlichkeit zu sehen und in seinem Tempel still zu werden. (Psalm 27/4)
Sehnsucht nach Gott
Sehnsucht brennt in meinem Herzen.
Ich schreie nach dir, doch du verhältst dich still,
so als schiene es, du seiest nicht da.
Herr, wo bist du in den rauen Zeiten meines Lebens,
wo bist du, wenn sich der Wind zum Sturm erhebt,
wo, wenn die Wellen sich zur Flut zusammenschließen?
Sehnsucht brennt in meinem Herzen.
Ich schreie nach dir, doch du verhältst dich still,
so als schiene es, du könntest mich nicht hören.
Herr, wenn in der größten Not,
das Beben meiner Schreie in der Stille widerhallt,
dann muss ich erkennen ohne dir,
bin ich nur ein Häufchen unbepflanzte
heimatlose Erde.
Sehnsucht brennt in meinem Herzen.
Nach dir verlangt jede Faser meiner Seele.
Herr, nimm mich bitte auf in deine Stille,
denn auch wenn ich dich nicht spüre,
so weiß ich du bist da.
© Rosemarie Schauer
(Psalm 27/8)
Ich erinnere mich, dass du gesagt hast: »Suchet meine Nähe.« Und ich habe geantwortet: »Herr, dich suche ich.«
Diese Andacht hatte ich am 16. Oktober 2015 hier in Daily eingestellt. Ich weiß nicht mehr was mich damals zum Schreiben dieser Zeilen bewegte, doch ist mir heute genau nach diesen Zeilen zumute.
Mir geht es seit einiger Zeit nicht so gut. Ich mühte mich aus ganzem Herzen Gott zu dienen, doch ich wurde in mancherlei Hinsicht entmutigt. Ich erlebe gerade durch mein Umfeld eine richtige Blockade, kann nicht mehr reden, kann nicht mehr schreiben. Im Moment habe ich das Gefühl mein Leben steht still, so als wäre die Luft aus allem raus und frage ich Gott kommt keine Antwort.
Heute Morgen hatte ich aber den Eindruck, im Zwiegespräch meiner Gedanken, dass er mich zum Schreiben auffordere. „ Setzt dich hin und schreib!“ waren die Worte welche ich vernahm. Aber sicher war ich mir nicht, deswegen tat ich auch nichts dergleichen. Am Abend schrieb mich Rainer an, ermutigte mich wieder eine Andacht zu schreiben. Das ist kein Zufall, so kam ich zögernd auf Daily. Nun bin ich hier und schreib euch meinen Zustand.
Ich suche die Richtung und frag mich ob ich falsch abgebogen bin und sehne mich nach Erkenntnis meines Weges. Ich prüfe meine Gedanken und zweifle an deren Richtigkeit. Möglicherweise ist es Zeit alles abzugeben, mich neu auf Gott einzulassen. Irgendwie steht alles still, es fühlt sich an wie Wüste.
Ich bin mir sicher, viele von euch haben ähnliche Erfahrung auf dem Weg mit Gott. Ich bin mir auch sicher, es vergeht wie es kam, aber nicht ohne dadurch zu lernen.
Seid herzlichst gesegnet, eure