Es ist gerade Samstagnachmittag. Heute Abend gehe ich zu Freunden zu einem Doppelkopfturnier. Drei mal im Jahr treffen wir uns zu einem gemütlichen Spieleabend und beim letzten habe ich sogar einmal den Pokal gewonnen.
Beim Doppelkopf ist es wichtig, dass man sich gut konzentriert, da man sich im besten Fall merken sollte, welche Karten im Spiel schon gefallen sind, wer was gespielt hat und wie viel Punkte man bereits auf dem Tisch liegen hat. Aus all dem schlußfolgert man dann, welche Karte man als nächstes legen muss.
Sicherlich ist auch Doppelkopf, wie andere Kartenspiele zum Teil auch ein Glücksspiel, da es natürlich auch darauf ankommt, welche Karten man ausgeteilt bekommt, doch die Herausforderung ist, gerade auch bei schlechten Karten nicht oder zumindest nicht so hoch zu verlieren.
Doch wie ist das, darf man als Christ eigentlich Glücksspiele spielen? Doppelkopf, Poker, Bingo oder sogar Lotto? Wie bei so vielen ''modernen'' Themen steht hierzu nicht direkt etwas in der Bibel. Noah und seine Familie hatten halt auf der Arche noch keine Spielkarten ... Gerade, wenn auch noch um Geld gespielt wird, sind die Meinungen auch unter Christen sehr verschieden.
Aber ich denke, die Bibel hat uns doch auch hier etwas dazu zu sagen. Zum einen lesen wir in Matthäus 4,7: Jesus gab ihm zur Antwort: ''Es heißt aber auch: 'Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!'''
Da stelle ich mir einen Pokerspieler vor, der Haus und Hof einsetzt, um noch reicher zu werden, oder gar alles zu verlieren. Ein Spiel, wie auch Lotto, kann durch etwas Geld auch einen gewissen Reiz bekommen, doch sollte der Einsatz mich nicht ruinieren können, sondern nur in meinem Rahmen bleiben, den ich vielleicht sowieso für einen schönen Abend ausgeben würde. In gleichem Zusammenhang würde ich auch die Stelle aus Psalm 118,8 sehen, wo wir lesen: Auf Jahwe zu vertrauen ist besser, / als auf Menschen zu bauen.
Wahrscheinlich hat Gott nicht vor, die mit Glücksspiel zu einem reichen Menschen zu machen.
Auch in diesem Zusammenhang kann man 1. Korinther 10, 23-24 sehen, in dem steht: Alles ist uns erlaubt! – Ja, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist erlaubt! – Ja, aber nicht alles baut auf. Ihr sollt nicht euren eigenen Vorteil suchen, sondern den des anderen!
Oder wie wir in Kapitel 6, 12 lesen: Alles ist mir erlaubt, aber ich darf mich von nichts beherrschen lassen.
Alles in allem denke ich, wenn es beim Spielen hauptsächlich um den Spass an der Freude geht und nicht um das Risiko zwischen reich und ruiniert, spricht nichts dagegen, wenn wir hin und wieder zu den Karten oder den Würfeln greifen.
So wünsche ich dir einen gesegneten Sonntag, vielleicht bei einem Spiel mit deinen Liebsten ...