Trauer bewegt mein Herz. In der Vorwoche haben sich in unserer Stadt zwei junge Männer das Leben genommen. Einen davon kannte ich persönlich seit Kindesbeinen an. 34 Jahre war er erst alt und Vater einer kleinen Tochter.
Was treibt einen jungen Menschen, (der andere war erst 24) in den Selbsttod? Wer versteht das Geschehen um diese Sehnsucht auszusteigen? Wer versteht diese Sehnsucht nach dem Tod?
Gewiss, unsere jungen Menschen haben es nicht leicht. Ihr Leben muss einer enormen Herausforderung standhalten. Es geht nur mehr darum Leistung zu bringen. Frust und Enttäuschung stehen auf der Tageordnung. Ihr Leben und die Persönlichkeit kommen zu kurz und eine trostlose Leere füllt die Herzen.
Das Leben, es wird zu schwer, es powert aus. Sinnkrisen entstehen. Die Sehnsucht nach Erfüllung, Liebe und Anerkennung führt zu dem Entschluss, dem Schrecken ein Ende zu setzten. Nie mehr versagen müssen, nie mehr diese Traurigkeit zu verspüren.
Ich bin jedes Mal erschüttert, wenn ich höre, dass ein Mensch sich das Leben nahm, ganz besonders, wenn es einen jungen Menschen betrifft. Ich fühle mit, denn ich verstehe diese Not, aus Erfahrung in meinem Leben. Mein Vater nahm sich das Leben als ich noch ein Kind war und auch mein damaliger Lebensgefährte, der Vater meiner Kinder, hatte immer den Wunsch ''über den Jordan'' zu gehen. Zweimal überlebte er einen Versuch zu sterben. Tiefe Depressionen waren die Auslöser zu diesem Handeln und es wundert mich nicht, dass nach all den Strapazen des Lebens, auch ich mit knapp 36 Jahren keinen Lebensantrieb mehr hatte und nur noch sterben wollte, obwohl ich 3 Kinder alleine zu versorgen hatte.
Es ist ursprünglich, der Mensch sehnt sich nach Frieden und die Seele schreit um Hilfe. Diese Sehnsucht nach dem Tod entspringt der Sehnsucht nach Ruhe und Frieden, welche von Grund auf in unsere Herzen gelegt wurde. Den Frieden und die Ruhe, welche Jesus uns verspricht, wenn wir unser Lasten bei ihm ablegen.
(Matthäus 11,28 )
Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.
(Johannes 16,33)
Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
(Johannes 14/27 )
Ich lasse euch ein Geschenk zurück - meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.
Auch Paulus kannte diese Sehnsucht, diese Lust von hier zu scheiden, weil er wusste wohin es geht, wenn er gestorben ist. Er wusste, dass es ein Leben nach dem Tod in der Nähe Gottes gibt. Aber er wusste auch, dass es für die Seinen wichtig war zu bleiben.
Als ich damals in meiner Not um Hilfe schrie, kam Jesus, um mir klar zu machen, dass die Meinen mich noch brauchen und ich nahm das Geschenk des Friedens für mich an und blieb.
Heute bin ich dankbar dafür und bete nun für die Hinterbliebenen der jungen Männer, die sich von dieser Welt gelöst haben. Ich hoffe, dass sie trotz Freitod, Gnade und Frieden bei Gott gefunden haben. Amen
Seid herzlichst gesegnet, eure