Nachdem wir vor einiger Zeit den Psalm 139 betrachtet haben, wollen wir uns mit dem Psalm 90 beschäftigen. Er ist der 1. Psalm im 4. Psalmbuch und entspricht dem 4. Buch Mose. (s. B. Peters: D. Buch d. Psalmen, Teil 3 S.321) Dieser Psalm ist der älteste Psalm und der einzige Gebets-Psalm Moses, dem Mann GOTTES. Er erinnert an die Durchwanderung der Wüste durch das Volk Israel. Die Wüste wurde zum Friedhof für alle, die nicht an ihren Erlöser geglaubt haben!
Werden wir bei Moses Bekenntnis nicht sofort an das alte Reformationslied: „Ein feste Burg ist unser GOTT...'' erinnert? Schon M. Luther hatte diese Erfahrung in seiner unruhigen und unsicheren Zeit gemacht. Er wusste um den Schutz einer Wartburg, in der er von Mai 1521 – März 1522 das Neue Testament in die deutsche Sprache übersetzte.
Spurgeon schrieb über diesen Vers: “Wir wohnen nicht in der Stiftshütte oder im Tempel, sondern IN GOTT selbst! Und so ist es immer gewesen, seit es die Gemeinde GOTTES auf dieser Welt gibt!“
Ehe überhaupt etwas geschaffen wurde, war GOTT schon da! GOTT war – als noch nichts war!
Das ist die Feststellung und der Ausspruch eines Mannes, der in aller Weisheit Ägyptens ausgebildet wurde (Apg.7,22). Benedikt Peters schreibt auch hier über diese Verse in seinem wunderbaren Kommentar über die Psalmen:
''In diesem Psalm wie in diesem ganzen vierten Buch der Psalmen wird viel von der Vergänglichkeit alles Irdischen gesungen und geklagt. Wie gut, dass wir hinaufschauen können zum ewigen GOTT. ER bleibt derselbe; ER ändert sich nicht. Wohl dem, der nicht allein weiß, dass GOTT bleibt, sondern der auch sagen kann, GOTT sei seine Wohnung. Wer in GOTT selbst seine einzige Ruhestätte gefunden hat, wird nicht mutlos werden trotz aller Tränen, die dieses Leben beschert!“
Mit diesen froh- und Mut machenden Gedanken wollen wir in den neuen Tag gehen! Unser Himmlischer Vater will auch diesen Tag bei uns sein und uns wie in einer „festen Burg“ behüten und bewahren!