Heute beginnt wieder die Karwoche, die Woche, die mit Ostern endet. In unseren Supermärkten wurde diese Zeit schon vor Wochen eingeleitet. Schoko-Osterhasen und die verschiedensten Arten von Ostereiern werden zum Kauf angepriesen.
Der Hase und die Eier stammen allerdings nicht aus der christlichen Lehre, sondern sind Fruchtbarkeitszeichen, die aus altgermanischen Kulten stammen. Ob das Wort Ostern von einer germanischen Göttin namens Ostara abstammt, ist heute umstritten, doch feierten schon die Germanen um die Osterzeit ihr Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest.
Mit der Christianisierung der Germanen übernahm man viele der alten Feste und versuchte sie im christlichen Sinne umzudeuten. Zu einem Frühlingsfest, in dem das Wachsen und Gedeihen und das neu entstehende Leben gefeiert wurde passte halt auch gut die Botschaft vom neuen Leben der Auferstehung Christi. Da die Germanen Neues gerne aufnahmen, aber Altes nicht gerne losließen, vermischte sich so das christliche Fest mit ihren alten Traditionen.
Wenn heute in christlichen Kreisen darüber gestritten wird, ob man denn Osterhasen und Ostereier haben dürfe, so denke ich, ist das eine Frage, die man nicht allgemeingültig beantworten kann. Sicherlich sollen wir nicht alte heidnische Kulte übernehmen, doch ich denke man sollte es da mit Paulus halten, als er vom Götzenopferfleisch sprach. Uns verunreinigt nichts, was in uns hineingeht, doch wenn es einem oder einem Bruder ein Problem ist, sollte man darauf verzichten.
Wer aber diese Zugaben als nette Dinge sieht, die das Fest der Auferstehung begleiten, wer seine Kindheitserinnerungen nicht aufgeben will, dem seien diese Dinge nicht verboten, wenn er denn darüber nicht das Eigentliche dieser Tage vergißt.
So wünsche ich euch eine gesegnete Karwoche - unser Herr kommt bald