Asche Sein -|- Andacht von Joseph Backhaus (Daily-Message-Archiv, 18. Feb 2015)

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Andacht Archiv-Nr. 4531

für den 18. Feb 2015 - Autor:

Asche Sein

Manchmal geh ich meine Straßen ohne Glück. Manchmal wünsch’ ich mir mein Schaukelpferd zurück. Manchmal bin ich ohne Rast und Ruh’. Manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu. Manchmal ist mir kalt und manchmal heiß, manchmal weiß ich nicht mehr, was ich weiß. Manchmal bin ich schon am morgen müd’, und dann such ich Trost in einem Lied. Über sieben Brücken musst Du gehn, sieben dunkle Jahre überstehn. Sieben Mal wirst Du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein.

KARAT *©*
 

Mit diesem Lied ist die Gruppe KARAT in den siebziger Jahren auch im Westen berühmt geworden. Dieses Lied der DDR-Band wurde zum versteckten Ruf nach Freiheit und Selbstbestimmung in einer Zeit äußerer Gefangenschaft. Aber der Kehrvers dieses Liedes singt nicht nur von äußeren Bedrängnissen und Unfreiheiten. Das Lied erzählt vielmehr von den Begrenzungen und Niederlagen, die jedes menschliche Leben kennzeichnen. Stellvertretend für die alltäglichen Grenzerfahrungen, die niemandem erspart bleiben, steht mitten im Refrain das Bild von der Asche.
„Sieben Mal wirst du die Asche sein“ - Nicht wenige Arbeitslose, alte und kranke Menschen fühlen sich genau so: wie der letzte Dreck, nicht gebraucht, überflüssig, unverstanden, ungeliebt.
„Manchmal bin ich schon am morgen müd’, und dann such ich Trost in einem Lied.“ - Viele haben nicht die Kraft, am Morgen aufzustehen. Sie fühlen sich überfordert und haben Angst vor den Aufgaben, die auf sie warten: Der Schüler fürchtet sich vor der Klassenarbeit, der Student hat Angst vor seiner Prüfung, der Lehrer weiß nicht, wie er die Klasse in den Griff kriegen soll, dem alten ausgelaugten Mitmenschen fehlen Mut und Kraft aufzustehen und den neuen Tag zu beginnen. Das sind menschliche Erfahrungen „Asche“ zu sein.
Und die Gruppe KARAT besingt eine weitere Wahrheit, die wir gerne verdrängen. „Manchmal nimmt man, wo man lieber gibt. Manchmal hasst man das, was man doch liebt.“ Eigentlich wissen wir das doch. Wir sagen ja schließlich im Sprichwort: „Geben ist seliger als Nehmen“. Aber immer dann, wenn wir glauben, selbst zu kurz zu kommen, tun wir anderen Unrecht. Den Kindern, dem Partner, der Kollegin, den Freunden und Bekannten. Und dabei wissen wir doch genau, wie wenig wir ohne Menschen leben können, die uns ihre Zuneigung und Freundschaft schenken. Aber das Lied hat Recht. Manchmal nimmt man, wo man lieber gibt. Manchmal hasst man das, was man doch liebt. Auch das sind Erfahrungen „Asche“ zu sein.
Wir kennen sie alle, diese Negativ-Erfahrungen. Aber wir kennen auch die Wirklichkeit, die der Kehrvers beschreibt. Denn das Lied bleibt nicht dabei stehen die Niederlagen und Rückschläge, die Verluste und die Unzulänglichkeiten des Lebens zu benennen. „Über sieben Brücken musst Du gehn, sieben dunkle Jahre überstehn. Sieben Mal wirst Du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein“. Der Weg führt von der Asche ins Licht. Nur wo es Feuer gibt, da kann es auch Asche geben. Mit anderen Worten also: die Asche verweist uns auf das Feuer.
Unser Lebensweg führt uns aus den alltäglichen Dunkelheiten unseres Lebens in das österliche Licht. Das ist die Hoffnung, mit der wir als Christen gemeinsam unterwegs sind. Deshalb hat die Gruppe KARAT ganz Recht, wenn sie singt: „Über sieben Brücken musst Du gehn, sieben dunkle Jahre überstehn. Sieben Mal wirst Du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein“. Das ist die Perspektive, die uns heute am Aschermittwoch eröffnet wird: von der Asche des Aschermittwoch führt ein Weg hin zum Feuer der Osternacht.

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