Eines sollte klar sein: Ohne Offenbarungen Gottes können wir nicht an das Evangelium glauben und an diesem Glauben festhalten. Der Anfänger und Vollender des Glaubens ist Gott selbst – in Jesus Christus (Hebräer 12,2). Darum ist Glauben auch wichtiger als Wissen! Und darum sind Streitgespräche, die sich nur um das Wissen und Vermuten drehen letztlich nicht hilfreich und bewahren uns auch nicht wirklich, sondern werden uns eher verunsichern und wankelmütig machen. Wir können und müssen nicht alles wissen und beantworten. Gott ist Gott! Und es ist allein Gott der uns das geistliche Verständnis in den Dingen schenkt, die wir brauchen. In Sprüche 2, 6-9 steht: „Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen. Er behütet, die recht tun, und bewahrt den Weg seiner Frommen. Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg“. Wir verstehen es dann, wenn Gott uns diese Weisheit gibt – nicht anders. Und dies geschieht sicherlich einerseits dadurch, daß wir diese Weisheit erwerben (Sprüche 16,16) . Also lesen, studieren, sich informieren, nachfragen und nachdenken. Aber dann durch den Glauben auch zur Anwendung bringen. Es gibt Menschen, die glauben auch irgendwie, daß es einen Gott gibt, aber das bringt sie nicht zur Weisheit und praktischen Anwendung, weil es sie nicht weiter interessiert und sie keine persönliche Beziehung zu Gott haben, und auch nie danach fragen. Sie können nicht stark in der Gnade sein, weil sie an keinen gnädigen Gott glauben. Aber darauf kommt es an.
In 2. Timotheus 2, 24-26 schreibt Paulus: ''Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, der Böses ertragen kann und mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweist, ob ihnen Gott vielleicht Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen und wieder nüchtern zu werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen''. Es scheint so, als ob die Zeit stehen geblieben ist. In der Hinsicht hat sich gar nichts verändert. Nur daß man heutzutage eben auf viele neue Arten und Weisen kommuniziert und das Streiten sozusagen professioneller geworden ist und man scheinbar einen riesigen Überfluss an greifbaren Informationen und Wissen hat und sich dies um die Ohren hauen kann. Man muss vieles nicht mehr selbst wissen, sondern kann sich ''seine Weisheiten'' auf dem Silbertablett servieren lassen und beanspruchen. Selbst zu denken und zu hinterfragen ist mittlerweile eher verpönt und zu anstrengend. Und sich darüber zu streiten, ist wie Paulus es dem Timotheus mitteilt, einfach nur unnütz, töricht und ungeistlich (überflüssig, dumm und weltlich). Und das zählt heute vielleicht mehr denn je. Es ist der Glaube an das Evangelium von Jesus Christus der uns erlöst. Es ist für manche eine törichte Botschaft (Gott hat das so gefallen), aber wir sollen und dürfen im Glauben daran festhalten. Paulus tat es, Timotheus ebenfalls und auch wir sind dazu aufgefordert.