Was sind das doch heut zu Tage zwei schwierige Verse. In den Tagen von PEGIDA, Charlie Hebdo und Boko Haram, ist es da möglich über Fremdlinge zu reden, ohne sich die Zunge zu verbrennen? Fast alle gesellschaftlichen Gruppierungen gehen heute auf die Strasse, Politiker, Hooligans, einfache Bürger, Christen, Juden und Moslems.
Die meisten auf der Strasse haben Angst, Angst vor Terror, Angst vor Überfremdung, Angst vor Ausgrenzung, Angst vor einer gespaltenen Gesellschaft. Doch Angst war und ist nie ein guter Ratgeber. Jeder will mit seiner Meinung den anderen bekämpfen, jeder meint, seine Ansicht und seine Angst sei der Dreh- und Angelpunkt für alles.
Und auf allen Seiten finden wir auch Christen, die in ihrer Überzeugung auf die Strasse gehen. Aber welches ist nun der richtige Weg? Was erwartet Gott von uns?
Da haben wir zum einen den heutigen Bibelvers, der uns preist, wenn wir den Fremdling aufnehmen. Doch die Bibel warnet uns auch davor, mit den Ungläubigen an einem Joch zu ziehen (2. Kor. 6,14: Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?) - und als ungläubig bezeichnet die Bibel all diejenigen die nicht an Gott und Jesus glauben. Da gibt es auch die 10 Gebote, in denen wir lesen, dass man nicht morden soll - und was anderes sind die Anschläge von Paris, der ISIS oder der Boko Haram?
Können wir den Moslems verbieten, ihren Glauben hier bei uns auszuleben, weil in ihren Heimatländern meist der christliche Glaube verboten oder unterdrückt ist? Wenn ich einen Fremdling aufnehme, muss ich ihm auch Lebensraum geben, auch für seinen Glauben. Ich soll mich jedoch nicht mit ihm eins machen und nicht seinen Göttern folgen.
Auch wenn wir gerne noch vom christlichen Abendland sprechen, so ist Europa und der Rest der westlichen Welt schon lange nicht mehr ein Raum voller Gläubigen. Viele andere Religionen haben sich hier ausgebreitet, vor allem aber die Religion des Unglaubens. Als Christen leben wir fast überall in der Diaspora. Sodom und Gomorrha lassen grüßen und an jeder Ecke finden wir die Baalstempel.
Es ist nicht mehr aufzuhalten, dass wir in einer unchristlichen Welt leben. Und niemanden mehr, als Satan freut es, wenn wir uns über seine Welt in die Haare bekommen. In Joh 18,36 lesen wir, dass Gottes Reich nicht von dieser Welt ist. Wir sind noch in dieser Welt aber nicht von dieser Welt.
So sollten wir uns nicht mit unseren Geschwistern entzweien, sondern gemeinsam unseren Glauben nach außen zeigen, grad in dieser unchristlichen Welt. Hoffen wir dabei, dass wir vielleicht noch dem einen oder andern noch den richtigen Weg zeigen können.