Josua hatte vermutlich Angst. Angst vor der mächtigen Verantwortung, die jetzt nach dem Tode des Mose auf ihm lastete. Kein Wunder. Wie ist das denn bei uns, wenn eine höhere Funktionsstelle gut besetzt war und du nun der Nachfolger sein sollst? Josua hatte trotz des Glaubens auch Furcht vor der Aufgabe, das Land einzunehmen. Komische Gefühle tauchen in einem auf, wenn man eine große Aufgabe übernham? Schaff ich das? Gott ermutigt Josua: »Sei unerschrocken und unverzagt, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst!« (Josua 1:9) Das ganze Reden Gottes ist eine einzige Ermutigung und Verheißung. Doch diese Verheißung erfüllt sich nur auf einem bestimmten Weg! »Dieses Gesetzbuch soll nicht von deinem Munde weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, auf dass du achtgebest, zu tun nach allem, was darin geschrieben steht; alsbald wird dir dein Weg gelingen, und dann wirst du weislich handeln!«(Josua 1:8) Das Wort Gottes, liegt auf einer höheren Ebene. Es ist daher nur demjenigen zugänglich, der selbst auf dieser Ebene lebt! »Der seelische Mensch nimmt nicht an, was vom Geiste Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muss.« (1.Korinther 2:14)
Ein Leben auf einer höheren Ebene bewährt sich im Alltag. Ein solches Leben auf höherer Ebene zielt nicht auf etwas ganz Spezielles. Gottes will uns nicht zu Menschen machen, die die andern geistlich überragen. Gott will aus uns normale Christen machen. Ein Leben auf einer höheren Ebene bewährt sich im praktischen Leben. »Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, Kraft der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringet als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst!« (Römer 12:1.2) Was nützt es, wenn Du hier im Gottesdienst fromm beten kannst, innig singst und mit offenem Ohr der Predigt folgst ? In deinem Alltag, an deinem Arbeitsplatz, in deiner Umgebung erweist sich, ob du Christ bist oder nur ein frommer Heuchler! Der Alltag ist unser Gottesdienst. Dort erweist sich der Glaube, unser Vertrauen und unsere Treue.
Josua bewies mit Kaleb als einziger Glauben! Er musste trotzdem mit dem ungläubigen, ungehorsamen Volk Israel 40 Jahre durch die Wüste marschieren! Das war seine Glaubensprüfung! Hier hatte er Gelegenheit, seinen Glauben im Alltag zu bewährten, seine Treue zu beweisen. Wie oft geben wir schon bei den geringsten Anzeichen von Widerstand auf. Wer unter euch wartet schon 40 Jahre auf die Beweisung Gottes? Nun steht Josua an der Grenze des Landes. Jetzt wird er erhalten, was er so lange in der Prüfung geglaubt hat: Kanaan, das verheißene Land!