Wenn man vor Gott mit den Dingen rechnet und arbeitet, die man noch nicht hat und sieht, dann ist das Glaube. Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht (Hebräer 11,1). Ich denke nicht wenige ungläubige Menschen leben ebenso mit Hoffnung und Zuversicht - nur klammern sie Gott dabei aus. Und zwar aus dem Grund, weil sie nicht glauben, daß es IHN gibt. Wir Christen glauben an die Existenz Gottes - und tun aber manchmal so, als ob es ihn nicht gibt. Besonders wenn wir Geduld brauchen oder in Schwierigkeiten stecken. Grundlage für Gottes Wirken ist sicherlich stets Gottes Wort und Gottes Wille. Zumindest Letzteres wissen wir oft nicht. Und das macht uns mitunter nervös. Aber das muss es nicht. Der Glaube ist tatsächlich eine überirdische Kraft, die über den Verstand und das Gefühl hinaus geht und Dinge lebendig macht, die außerhalb unserer eigenen Möglichkeiten liegt. Ich glaube Gottes Fürsorge und Wegbereitungen gehen tiefer als wir ahnen und begreifen. Darum sollten wir unbedingt und uneingeschränkt damit rechnen, daß Gott mehr tun kann als wir uns vorstellen können, wenn wir IHM nur vertrauen. Der Glaube geht uns Christen voran, denn wenn wir Gottes Kinder sind, die also nach seinem Ratschluß berufen sind, werden uns alle Dinge stets zum Guten mitwirken (Römer 8,28). Das ist keine menschliche Verheißung oder eine allgemeine fromme Floskel, die man, je nach Gemütslage, ernst nehmen kann oder nicht.
Sondern es ist das Versprechen des lebendigen Gottes, der uns kennt und unser Leben und Dasein sieht und mit Weisheit leitet. Das sollen wir glauben. Und wenn auch alles dagegen spricht, so kann Gott immer alles ändern und in Bewegung setzen, selbst wenn so manche Situation ausweglos erscheint oder jede irdische Hoffnung sich zerschlagen hat. Gott kann! Die Welt würde so einen Glauben als naiv und weltfremd bezeichnen und über so viel Einfältigkeit lachen, aber das muss uns nicht kümmern. Vielleicht entwickeln sich die Dinge nicht immer so wie wir uns das vorgestellt haben, oder zu dem Zeitpunkt den wir wollten, aber der Glaube kann auch mit Leben gefüllt sein wenn er nicht sieht und versteht und fühlt. Hoffnung zu haben kostet uns Glauben und Kraft. Wie kann man auch hoffen, wenn man auf nichts mehr wartet und rundum zufrieden ist mit seinem Leben? Wie schnell würden wir selbstgefällig, faul und träge werden und Gott nicht mehr ernst nehmen? Es ist Gottes Kraft die alles bewegt, nicht zuletzt die lebendige Hoffnung der Christen. Darum steht auch in Hebräer 3,6: ''Christus aber war treu als Sohn über Gottes Haus. Sein Haus sind wir, wenn wir das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung festhalten''. Halten wir fest, was uns festhält - über alles Verstehen hinaus. Gott ist treu (1. Korinther 1,9).