Von guten Mächten -|- Andacht von Joseph Backhaus (Daily-Message-Archiv, 17. Jan 2013)

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Die tägliche Andacht Lösung: Die Losung

Andacht Archiv-Nr. 3769

für den 17. Jan 2013 - Autor:

Von guten Mächten

Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, – so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr; Noch will das alte unsre Herzen quälen noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern, des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann woll'n wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört dir unser Leben ganz. Lass warm und hell die Kerzen heute flammen, die du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all deiner Kinder hohen Lobgesang. Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer *©*
 

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, schreibt Hermann Hesse - darum ist es nicht ungewöhnlich, dass manche Menschen am Silvesterabend zu ''zaubern'' beginnen. Sie lassen heißes Blei in kaltem Wasser zu bizarren Formen erstarren, aus denen sie dann die Zukunft zu lesen versuchen. Es ist wie ein Symbol für das Leben: aus der unförmigen und noch offenen Zukunft soll vorweg die feste und sichere Gestalt des Kommenden entstehen. Wir wollen die Zukunft in den Griff bekommen, wollen Kontrolle über das neue Jahr, unser Leben und am liebsten auch unser Sterben. Dieses Spiel ist ein Ausdruck für unser Bedürfnis nach Sicherheit. Und weil wir uns in der Gegenwart unsicher fühlen, erhoffen wir uns wenigstens für die Zukunft, dass alles gut wird.
Ist dieser Wunsch realistisch? Der schier unüberschaubare Esoterikmarkt mit seinen oft skurrilen Angeboten verspricht uns ''die schnelle und einfache'' Lösung. Da gibt es die Astrologen, für die der Lauf der Gestirne unseren Lebensweg voraussagt und bestimmt. Wahrsager, Kartenleser und Geistheiler meinen genau zu wissen, was uns fehlt, wie man alle Wunden heilt und den Menschen in eine sichere und glückliche Zukunft führt.
Und wie steht es mit unserem christlichen Glauben? Wo bietet er uns Sicherheit? ''Halte mich nicht fest...!'', sagt der auferstandene Herr zu Maria (vgl. Joh 20,17). Er ließ sich nicht fassen. Sie konnte sich nicht an ihm festhalten. Maria aber wollte nach ihm greifen, um zu begreifen, um Sicherheit zu finden. Wie auch sollte sie sonst wissen, dass Er es ist, dass er WIRKLICH ist? Wenn sie ihn nicht anfassen kann, fühlt sie sich unsicher. Das genaue Gegenteil erfährt der Zweifler Thomas: ''Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite...'' (vgl. Joh 20,27). Er soll sich durch diese Berührung vergewissern und soll nicht ungläubig bleiben, sondern gläubig werden. Freilich versäumt Johannes nach der Erzählung dieser ungewöhnlichen Begegnung nicht den Hinweis: ''Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!''
Gläubige Gewissheit, die wir in Wendezeiten suchen und brauchen, lebt also von dieser Spannung zwischen Festhalten und Loslassen. Kann das ein sinnvolles und tragendes Konzept sein im Vergleich zu den verheißungsvollen Tönen aus der Esoterik? Was für ein Glaube ist das, der mir zumutet, mich auf ein Wagnis einzulassen, loszugehen, ohne genau zu wissen, wie das Ziel aussieht? Mut gibt mir hier der ''Vater des Glaubens'', Abraham. Er, so lesen wir in 1Mose 12, folgte einer ungewöhnlichen Botschaft: ''Geh in das Land, das ich dir zeigen werde!'' Also: zuerst einmal soll er losgehen. Und im Gehen wird sich dann herausstellen, wohin er kommen soll. Die Zukunft ist also wie ein Weg, der vor mir liegt und den ich erst mal gehen muss, um zu erfahren, wohin ich gelange.
Wir sind in ein neues Jahr hineingegangen, sind noch ganz am Anfang. Was es bringen wird? Niemand weiß es. Aber alle wissen wir, dass wir weitergehen werden, einen Schritt nach dem anderen. Ein geistlicher Lehrer von mir erzählte gerne das ''Gleichnis von der nächtlichen Autofahrt''. Die Scheinwerfer meines Wagens leuchten höchstens 100 Meter weit. Dahinter ist es stockdunkel. Und doch fahre ich mit unverminderter Geschwindigkeit hinein in die Nacht. Wie leichtsinnig! Weiß ich denn, was nach dem erleuchteten Wegstück wirklich kommt? Es könnte die Straße enden, es könnte ein Hindernis auf dem Weg liegen, es könnte dies, es könnte das ...
Mit dieser Zukunftsangst werde ich niemals eine Nachtfahrt mehr machen können. Warum fahre ich also doch? Weil ich mit einiger Gewissheit glauben kann, dass die Straße ans Ziel führt. Es ist eine ''Verheißung'', die mich trotz meiner Ängste fahren lässt, eine Verheißung, unterstützt durch die Zusage meiner eigenen Erfahrung, dass der Weg weiter geht und ans ersehnte Ziel führt.
Glauben, so kann man also auch sagen, ist ein Unterwegssein mit einer Verheißung. Deshalb sage ich: Ohne Glauben geht nichts! Ich werde gut daran tun, meinen schwachen Glauben zu nähren. Das macht mich angstfrei und zuversichtlich. Was immer dann kommen mag, es wird schon gut sein - aufs Ganze gesehen.
Ich wünsche uns allen den Zauber des Anfangs und den Mut zum Glauben im Neuen Jahr!

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