Der kleine Josh hat Geburtstag. Schon Wochen vorher hat er alle seine Freunde eingeladen und eine richtig tolle Party geplant. Nun sind die Tische gedeckt, das Essen ist vorbereitet und die Wohnung feierlich dekoriert. Draußen hat es sogar geschneit und überall sind Lampen und Lichterketten aufgehängt, um den Gästen den Weg zu beleuchten.
Und dann kommen auch schon die ersten Freunde von Josh. Sie unterhalten sich fröhlich auf ihrem Weg und steuern geradewegs auf das Haus zu. Unter ihrem Arm tragen sie viele bunte Päckchen. Josh freut sich schon, seine Gäste begrüßen zu dürfen. Er läuft zur Tür und öffnet sie weit. Und seine Freunde kommen herein. Aber irgendwie scheinen sie ihn in dem ganzen Trubel gar nicht zu bemerken. Weiterhin eifrig plaudernd laufen sie an ihm vorbei in das Wohnzimmer. Und es kommen noch mehr Gäste. Josh breitet die Arme freudig zur Begrüßung aus – aber auch sie laufen an ihm vorbei. Ohne ihn zu begrüßen gehen sie in die Wohnung, machen es sich gemütlich und beginnen mit dem Essen. Dann holen sie ihre vielen Päckchen hervor und schenken sie sich gegenseitig. Josh steht dabei immer noch an der Tür und schaut traurig seinen Gästen zu... So hatte er sich seinen Geburtstag nicht vorgestellt.
Die Geschichte erinnert mich an einen Vers am Beginn des Johannesevangeliums: „Er kam in sein Eigenes, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Joh 1,11) Häufig wird zu diesem Vers in der Advents- und Weihnachtszeit gepredigt. Denn jetzt feiern wir das Kommen unseres Herrn Jesus Christus in diese Welt. Advent kommt von dem Lateinischen „adventus“ und heißt übersetzt „Ankunft“.
Ja, es geht an Weihnachten um Jesus Christus!
Das dürfte uns möglicherweise nicht überraschen. Aber leben wir wirklich in diesem Bewusstsein? Gerät nicht gerade dieses fundamentale Wissen in der Weihnachtszeit häufig ins Abseits? Bei all den Dingen, die sonst noch so auf einen einstürmen: man rast von einer Weihnachtsfeier zur nächsten, läuft in überfüllte Geschäfte, um noch die passenden Geschenke einzukaufen, zaubert stundenlang das aufwendige Festtagsmenü, besucht eine adventliche Veranstaltung nach der anderen, usw.
Kennen Sie diesen Weihnachtsstress?
Ich habe manchmal das Gefühl, es gibt kaum eine stressigere Zeit als die Zeit rund um Weihnachten. Bei all dem Weihnachtstrubel, lasst uns aber nicht vergessen, was Weihnachten wirklich ist: „Weihnachten ist Party für Jesus“; so heißt ein Lied von Daniel Kallauch. Jesus kommt in diese Welt und das können wir feiern. Denn mit ihm wird es hell in dieser Welt.
Ich denke da gerne dran, wenn in der Adventszeit immer mehr Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt zu sehen ist und jeden Sonntag eine weitere Kerze am Adventskranz angezündet wird: „Jesus ist das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“ (Joh 1,9) Vielleicht müssen wir uns neben allem anderen auch immer wieder etwas Zeit nehmen, um dieses Licht aufleuchten zu sehen. Vielleicht müssen wir wieder genauer hinsehen, um zwischen den vielen glitzernden Lichtern, DAS Licht zu bemerken, um das es eigentlich geht.
Lasst uns bei dieser Geburtstagsfeier, die wir vor uns haben, also nicht den vergessen, der der Grund für diese Feier ist: Jesus Christus, der als das Licht in diese Welt kommt!
In diesem Sinn: „FRÖHLICHE WEIHNACHTEN!“