Alles hat seine Zeit(en) (Prediger 3,17) und seine festen Ordnungen - weil Gott ein Gott der Ordnung ist (1. Korinther 14,33) - auch heilsgeschichtlich. Der Teufel stellt Gott gerne als Spielverderber hin. Als jemand, der die Menschen willkürlich und unnötig mit Verboten und Geboten belastet. Einer, der den Menschen die Freiheit nimmt und ungerecht ist, weil er angeblich bestimmte Menschen bevorzugt. Eine Lüge! Für manche Christen zur Zeit der Apostel, war es eine Zumutung, wenn außerhalb des messianischen Volkes Menschen gläubig wurden an den e i n e n Gott Israels. Petrus ist ehrlich verwundert, was sein Alptraum bedeuten könnte, bis er einem Heiden begegnet. Und dann erkennt Petrus eine Verbindung zwischen seiner durch den Traum verursachten Übelkeit und der Abscheu und Ablehnung, die er bis dahin für die Heiden empfunden hat. Wenn Gott so grundlegend alles in Frage stellen kann, was Petrus intuitiv über Essen gelernt hatte, um wieviel mehr kann Gott dann das hinterfragen, was Petrus auf dieser tiefen und irrationalen Ebene über Menschen gelernt hatte? Vom Verstand her wissen wir, dass es unvernünftig ist zu glauben, Gott ziehe manche Menschen anderen vor oder einige ethnische Gruppen seien anderen überlegen. Manchmal kommen wir an einen Ort in uns, den wir kaum definieren oder begreifen können. Gefühle der Angst oder sogar der Abscheu kommen auf. An genau diesem Ort muss Gott vordringen um uns die Wahrheit zu zeigen, so wie er sie Petrus in seinem Hunger-Traum von einem mit Tabu-Essen reich gedecktem Tischtuch geoffenbart hat.
Gott sieht die Person nicht an! Petrus hat das letztlich erkannt (Apostelgeschichte 10,28). Gott macht bei der Sündenvergebung keine Unterschiede, so wie wir Menschen sie leider oft machen. Es war auch das Elitedenken und der Hochmut der Pharisäer die Jesus ablehnten und verurteilten. Es gibt keine geistliche Elite und auch kein Geburtsrecht zur Erlösung (Johannes 8,33-36). Es ist alles unverdiente Gnade und unser Glaubensleben findet nicht im Vakuum statt. Es fordert uns heraus und stellt uns manchmal in Situationen, die neu und fremdartig sind. Gott ist kein Spielverderber, sondern durch den Heiligen Geist auch unser geistlicher Trainer. Mit diesem Gott kann ich im Glauben Mauern überspringen (2. Samuel 22,30). Das können auch Mauern sein, die ich zunächst garnicht als Problem sehe, weil mein Erfahrungs- und auch Glaubenshorizont noch zu klein ist. Gott will, daß wir diese ''Sprünge'' wagen und angehen. Darum gab und gibt es auch Gebote und Verbote und Glaubensbegegnungen, die uns weiter helfen. Was Gott verbietet und dann wieder erlaubt, was für eine bestimmte Zeit Gültigkeit hat und dann wieder aufgehoben wird, hat immer einen tiefen Wahrheitskern und göttlichen Sinn und Zweck. Wer als Christ seinen Glauben zementiert und dadurch unbeweglich macht, wird nichts lernen und dadurch sein eigener Spielverderber. Das gilt es zu vermeiden. Petrus hat seine Lektion gelernt.