Es gibt einen Unterschied zwischen Wissen und Offenbarung. An Ephesus wird klar: Das Problem ist nicht der mangelnde Wissensstand, sondern wir wissen zu viel. Unser Problem ist die praktische Umsetzung unseres Wissens! Wir tun nicht praktisch, was wir theoretisch wissen. Paulus lehrte in Ephesus zwei Jahre lang in der Schule des Tyrannus (Apg. 19,10 ). Deshalb sagte er: »Ich habe euch den gesamten Ratschluss Gottes verkündigt!« (Apg. 20,27 ). Die Epheser hatten ein großes biblisches Wissen. Es lag auch bei ihnen nicht am Wissensstand.
Trotzdem schreibt Paulus gerade diesen Ephesern: »Ich bete dafür, dass eure Erkenntnis durch die Hilfe des heiligen Geistes weiter wächst!« Paulus weiß um den Unterschied zwischen Wissen und Offenbarung. Er als jüdischer Schriftgelehrter bezeugt, dass das Wesentliche des Evangeliums nur durch Offenbarung begriffen werden kann: »Ihr könnt sicher sein, liebe Brüder: Das Evangelium, wie ich es euch gelehrt habe, ist nicht das Ergebnis menschlicher Überlegungen. .......kein Mensch hat es mich gelehrt. Jesus selbst ist mir erschienen und hat mir sein Evangelium offenbart.« (Galater 1,11.12 ) Die Gemeinde wird nicht durch Wissen gebaut, sondern Jesus baut sie selbst durch Offenbarung. Darum bittet Paulus darum, dass die Epheser und wir Offenbarung empfangen mögen! Hat man die Gnade Gottes durch Offenbarung erkannt, dann lebt man nach dieser Erkenntnis. Jede geistliche Erfahrung ist mit einer vorhergehenden geistlichen Offenbarung verbunden, wobei es das Wirken des heiligen Geistes war, das diese Offenbarung ermöglicht hat!
Wie kann ich diese Offenbarung, diese Erkenntnis praktisch bekommen? Bei den Ephesern ist das auch nicht einfach so geschehen, sonst hätte Paulus nicht dafür gebetet. Es geschah offensichtlich nicht durch die Predigt. Diese Erkenntnis ist ein Prozess, der in jedem Fall Zeit braucht. Unser Anteil ist die Bereitschaft und Offenheit. Wer in seinen frommen Vorstellungen festgefahren ist, der denkt, er habe keine Korrektur mehr nötig, der wird auch nicht weiterkommen. Genauso derjenige, dem andere Dinge wichtiger sind. Das Verlangen, mehr vom Reiche Gottes zu erfahren, ist notwendig. Wir müssen Gott um den Beistand seines Geistes bitten!