Eine Fahrt über den Ozean macht noch keinen Missionar.
Missionare haben für mich etwas Heldenhaftes: sie verlassen ihr eigenes Land, ihr Hab und Gut, ihre Freunde und Familie, geben allen Luxus auf, um in irgendeinem fremden Land zu leben. Aber ist das wirklich ''typisch Missionar''? Was zeichnet einen Missionar denn aus? Das fremde Land kann es wohl nicht sein. ''Eine Fahrt über den Ozean macht noch keinen Missionar.'', so hat es Corrie ten Boom, eine niederländische Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg, einmal formuliert.
Der Begriff Mission leitet sich vom lateinischen ''missio'' ab und bedeutet ''Sendung''. Der Urheber von Mission ist Gott höchstpersönlich: ER wurde missionarisch aktiv, indem er Jesus gesandt hat. Warum? Weil er die Menschen so sehr liebt! (vgl. Joh. 3,16)
Gott selbst hat mit seiner Mission die Grundlage für eine Beziehung mit ihm geschaffen. Das ist das Evangelium, das jeder Mensch erfahren soll. Zum Weitersagen dieser guten Nachricht beauftragt Jesus Menschen und sendet sie als Missionare, um andere für den Glauben an ihn zu gewinnen und sie zu Jüngern zu machen: ''Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch''. (Johannes 20,21)
Noch bekannter ist der so genannte ''Missionsbefehl'' aus Matthäus 28,18-20: ''Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe''.
Wenn ich Jesus richtig verstehe, sollen wir tatsächlich alle zu Missionaren werden. Das heißt nicht, dass jeder alles zurücklassen und in ein fremdes Land reisen muss. Es geht um viel mehr: Als Missionar unterwegs zu sein ist eine Grundausrichtung meines Lebens. Noch einmal ein Zitat von Corrie ten Boom: ''Jeder Mensch ist ein Missionsfeld oder ein Missionar.'' Nach ten Boom gibt es zwei Möglichkeiten. Es ist dieselbe Klarheit wie ''Christ oder Nichtchrist'', mit Jesus unterwegs oder ohne ihn unterwegs. Was bist du? Missionsfeld oder Missionar?
Als Christen sollen und dürfen wir - in den Spuren von Jesus - als Gesandte Gottes unterwegs sein, als Missionare. Christen sind Aushängeschilder, Wegweiser, zu Jesus. Sie haben die Aufgabe, Menschen einzuladen das größte Geschenk anzunehmen, das ihnen jemals jemand machen wird: ein Leben mit Gott. Dafür müssen wir uns nicht schämen, sondern es ist eine Ehre, sie dazu einzuladen.
Mission beginnt schließlich dort, wo ich selbst begeistert bin von Jesus und die Wichtigkeit seiner ''Guten Nachricht'' erkenne. Da kann ich mit dieser Botschaft nicht alleine bleiben, sondern muss sie weitertragen: zu meinen Freunden, Nachbarn, Schul- und Studienkameraden, zu meinen Arbeitskollegen, Freunden meiner Kinder und Kindern meiner Freunde und Teammitglied meines Sportvereins. Eben zu ''allen Völkern''...