Wäre es nur darum gegangen, die Midianitern einfach zu besiegen, dann wäre der ganze Werdegang mit Buße und Lossage vom Götzendienst usw. nicht nötig gewesen. Dann wären 22'000 Krieger gut gewesen. Der geistliche Kampf macht geistliche Prinzipien nötig macht. Sie haben bis heute Gültigkeit. Der furchtlose Einsatz für die Sache gefährdet nicht die Sache. Ein fauler Apfel im Korb kann alle anderen anstecken. Es ist schlecht, wenn wir voller Furcht in den Kampf gehen! Das ist ein großes Probleme der heutigen Zeit. Wir leben in einer Zeit, die sehr kritisch und pessimistisch eingestellt ist. Diese Kultur prägt auch die Gemeinde. Statt dankbar zu sein und zu staunen, sind wir darauf bedacht, einander nach Fehlern und Versagen zu suchen, um nicht enttäuscht zu werden. Wir machen die Enttäuschung und Unzufriedenheit zur Lebensgrundhaltung. Was wir meinen zu haben, kann nicht mehr kommen. Was für eine Täuschung. Wir Bohnen säet und kann nicht Tomaten ernten. Wir werden das ernten, was wir säen. Wir erleben immer Niederlagen, Versagen, Enttäuschungen und Unzufriedenheit - wir bekommen das, was wir gesät haben. Über solche destruktive Lebenshaltungen sollten wir nachdenken.
Mit einem furchtsamen Herzen können wir keinen Kampf gewinnen. Wir versagen (als Gemeinde) immer wieder darin, weil wir die geistlichen Prinzipien zu wenig ernst nehmen. Wenn man zweifelt, sich fürchtet und verzagt, dann hast man im Kampf für Gott nichts verloren! Das bedeutet nicht, dass man ein schlechter Mensch bist. Die Israeliten, die nach hause zurückkehrten, blieben Israeliten. Es bedeutet, dass man mit der Haltung für den Kampf ein Hindernis bist.
»Und der Herr sprach zu Gideon: Des Volkes ist noch zu viel!« - Aus Gottes Sicht sind die restlichen 10'000 Mann sind immer noch zu viele. Gideon soll noch mal reduzieren. Gott gibt ihm klare Anweisungen. Nach einem Marsch in der Hitze führt er sein Herr an eine Quelle und beobachtet, wie die Männer ihren Durst stillen. Die Männer, die stehend mit ihrer Zunge Wasser aus ihrer hohlen Hand lecken wie ein Hund, sollen separat beiseite gestellt werden. Die Israeliten waren keine Soldaten, sondern Bauern und Handwerker. Nach einem längeren Marsch meldeten sich der Durst. Als sie Gideon an die Quelle führte, vergaßen 9'700 jede Vorsicht und knieten am Wasser nieder, um den Durst zu stillen. Wäre an dieser Quelle ein feindlicher Hinterhalt gewesen, so wäre das Heer eine leichte Beute geworden. Nur 300 Mann hatten die nötige Vorsicht den schlimmsten Durst zu stillen.
Das Heer schrumpfte auf 300 Krieger gegen eine Übermacht von 150'000 Feinden! Dahinter steckt ein geistliches Prinzip Gottes. Was Er tut, soll Ihn verherrlichen. Mit den 300 Mann gegen das riesige Heer zu kämpfen scheint aussichtslos. Sollten diese 300 noch siegen, dann war mit dem Ausgang dieses Kampfes eines klar - es handelt sich um ein Wunder. Da half Gott. »Nicht durch Heer und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der Herr der Heerscharen.« (Sacharja 4,6 ) Mit 300 Kriegern war Gideon vollständig auf Gott angewiesen. Gott gibt uns immer mehr eigene Mittel und entzieht uns Kraft. Statt dich darüber zu ärgern, freu dich! Gott sieht in dir einen starken Menschen, den er immer mehr von sich abhängig macht. Danke Gott dafür.