Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei. Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er. (Lk 23,44-46)
Dunkelheit ist das Zeichen des Samstages zwischen Karfreitag und dem Ostersonntag. Die Sonne verschwand, das Licht auf der Erde, Tod und Dunkelheit breitete sich aus.
Wie schon bei der Befreiung seines Volkes Israel aus der Hand der Ägypter, gab es auch hier eine Finsternis. Jesus ging für uns in die Tiefen der Dunkelheit, in den Tod und die Gottverlassenheit. Kein Licht schien mehr in seinem Leben und dem seiner Jünger. Es war der dunkelste Tag der Geschichte.
Doch diese Dunkelheit benutzt Gott, um uns in die Freiheit, in sein Heil zu führen. So, wie in Ägypten in der Dunkelheit die Freiheit Israels begann, so beginnt auch in der Dunkelheit des Ostersamstages unsere Freiheit.
Mitten in diesem Dunkel zerriss der Vorhang im Tempel, mit dem das Allerheiligste von dem Volk abgetrennt war. Mittendurch zerriss die Grenze, die uns von Gott trennt. In dieser Dunkelheit hebt Gott alles auf, was uns von ihm trennt. Wir dürfen nun frei vor ihn treten.
Auch wenn wir auf der einen Seite mit den Jüngern trauern, dass unser Herr gestorben ist, so darf sich an diesem Tag auch die große Freude in unseren Herzen ausbreiten, dass sein Opfer uns Verlorene gerettet hat.
Doch mitten in diesem Leid und Schmerz beginnt das Osterfeuer zu brennen. In dieser Nacht bereitet Gott sein Heil für uns. Das Leid und der Schmerz, die unsere Strafe hätten sein müssen, hat Jesus in dieser Nacht für uns getragen. Er war verlassen von Mensch und Gott, er ging für uns durch die Hölle, um uns den Weg ins ewige Heil frei zu machen.
Auch wenn es in deinem Leben einmal Zeiten der Dunkelheit gibt, denke daran, dass Gott diese Zeiten nutzt, um uns für sich zu zu bereiten, uns den Weg in seine Herrlichkeit zu öffnen. Da, wo du denkst es geht nicht mehr weiter, da zerreißt der Vorhang und du kannst wieder frei zu deinem Gott und Vater kommen. Du darfst wieder ins Licht treten.
So ergreife in dieser Nacht in Gebet und Lobpreis das Geschenk, das Gott dir ganz persönlich gemacht hat!
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Samstag ganz nahe bei deinem Herrn.